Kunst und Kosten: Kulturangebot unter der Lupe

Nicht ohne Grund und nicht ohne Stolz bezeichnet sich Baden gerne als Kulturhauptstadt Niederösterreichs. Das Stadttheater mit der Sommerarena, das Theater am Steg, fünf Museen, das Haus der Kunst und ganz vieles mehr bilden ein Angebot, das seinesgleichen sucht. Was sich die Stadt leisten soll (und kann) wird nun genau unter die Lupe genommen.
Der Anlass ist, dass Badens langjähriger Kulturamtsleiter Gerd Ramacher aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand tritt. „Professor Ramacher hat unsere Kulturszene hervorragend betreut – jetzt muss es unsere Devise sein, rasch und flexibel auf die neue Situation zu reagieren und die Kulturpolitik der Stadt organisatorisch auf neue Beine zu stellen“, sagt Bürgermeisterin Carmen Jeitler-Cincelli (ÖVP). „Gerade weil wir so extrem viele Angebote haben, ist eine neue, fokussierte Ausrichtung so wichtig“ betont sie.

Das Haus der Kunst ist eine der Kultur-Einrichtungen der Stadt
Prozesse optimieren
Dazu soll bis Ende des Jahres die Kulturarbeit durchleuchtet werden. Die Strukturen und Prozesse in der Verwaltung sollen optimiert werden, mit Kulturschaffenden will man sprechen, um zu hören, was es braucht und wo es Potenziale gibt, um auch „in finanziell herausfordernden Zeiten den Status beizubehalten“, so Kulturstadtrat Michael Capek (ÖVP).
Um das kulturelle Angebot müsse sich „niemand Sorgen machen“, betont Jeitler-Cincelli, aber „wir können nicht alles machen.“
Ein Beispiel ist das Rosenfest, das die Stadt mit 50.000 Euro (ohne Personalkosten) teuer gekommen ist und das heuer (und wahrscheinlich auch zukünftig) eingespart wurde.

Stadtrat Capek und Bürgermeisterin Jeitler-Cincelli mit den Vizebürgermeistern Riedmayer und Trenner (v.li.)
Gerechte Förderung
Genau anschauen wird man sich auch die Subventionen, so Vizebürgermeister Markus Riedmayer (SPÖ): „Es ist wichtig, dass wir unsere budgetäre Lage dabei im Auge behalten und die Fördervergaben genau durchleuchten. Wir möchten für eine gerechte Verteilung der Mittel sorgen und diverse kreative Angebote ermöglichen, aber auch gezielt Akzente setzen.“ Vizebürgermeister Jowi Trenner („Wir Badener“) fügt hinzu: „Wir müssen unsere Mittel vorausschauend einsetzen“. Ein Fachexperte soll helfen, Parallelstrukturen aufzulösen, um langfristig Geld einsparen zu können.
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