Start-up in NÖ: Aus Hühnermist wird fast „goldener“ Dünger

Ein junger Unternehmer, dessen Start-up die Veredelung von Hühnermist zum erfolgreichen Geschäftszweig macht, ist ein Vorzeigeabsolvent des Start-up-Centers des FH-Campus Wieselburg. Der junge Mostviertler hat sich in kurzer Zeit einen Namen in der Landwirtschaftsbranche gemacht und überrascht nun als Erzeuger erneuerbarer Energie.
Ob der 27-jährige Florian Stöger in Kindheitsjahren das beliebte Kinderspiel „Zicke, Zacke, Hühnerkacke“ gespielt hat, ist unbekannt. Das Tempo, mit dem er seinen Betrieb auf einem gepachteten Bauernhof in Neuhofen an der Ybbs entwickelt, erinnert aber ein wenig daran. Als gelernter Mechatroniker und FH-Student hat sich Stöger darauf spezialisiert, energiereichen Hühnermist zu hochwertigem organischen Dünger zu verwandeln.
Auf die Idee kam er im elterlichen Hühnermastbetrieb: „Zur Umsetzung hat beigetragen, dass es dort eine Fußbodenheizung gibt, die die Bedingungen für einen verarbeitbaren trockenen Rohstoff begünstigt“, schildert er den Umgang mit dem sonst nicht besonders verarbeitungsfreundlichen Reststoff.
Die Düngepellets seiner 2021 gegründeten Firma „Pressgold“, von denen 800 bis 1.000 Tonnen im Jahr erzeugt werden, sind mittlerweile bei Gärtnern und Landwirten sehr beliebt. Weil sein Produktionsstandort mitten im hühnerreichsten Bezirk Österreichs liegt, mangelt es auch nicht am Rohstoff in biologischer und konventioneller Qualität.
Pellets
Innovationsgeist und neue Ideen, aber auch Fragen zu steigenden Energiekosten und wachsenden Klimaherausforderungen treiben Stöger und sein Team zu Neuem an. So wird nicht nur scheinbar minderwertiger Mist veredelt, sondern die vorhandene Pelletsmaschine professionell zur Erzeugung von Holzpellets genutzt.
Nun werden auch Sägespäne und Hackgut regionaler Betriebe zu einem wertvollen Produkt gepresst. Sogar einen eigenen Pellets-Tankwagen hat „Pressgold“ schon angeschafft.
Und es gibt auch bereits neue Produktideen, die ebenfalls mit Rohstoffveredelung zu tun haben. Stöger: „Darüber kann ich aber noch nicht reden.“
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