Horn: Unwetter für Unternehmer katastrophal

Horn: Unwetter für Unternehmer katastrophal
Zwei Unternehmerpaare bangen nach den heftigen Unwetterschäden an ihren Geschäftslokalen um ihre Existenz.

Das ist ein Horror, die reinste Katastrophe", sagen Kurt und Marianne Zlabinger. Ihr Accessoires-Geschäft in Horn liegt großteils in Trümmern. Unzählige Artikel und Holzregale sind beschädigt oder sogar zerstört, weil eine Unwetterfront mit orkanartigen Sturmböen Sonntagabend über die Stadt hinwegfegte und ein großes Stück eines Firmendaches mitriss. "Fast alles ist verwüstet. Wir wissen noch nicht, wie es weitergehen soll", sagt das Ehepaar Zlabinger. Auch zwei benachbarte Geschäftslokale wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Höhe des Schadens ist enorm – aber noch nicht beziffert.

Überall auf dem Boden liegen kaputte Deckenreste und Aluminiumteile herum. Zahlreiche Vasen, Kerzenständer, Keramikstatuen – teilweise teure Unikate – und Gartenmöbel sind zertrümmert oder beschädigt. Auch Leitungen hängen kreuz und quer herunter. "Hier sieht es aus, als hätte  eine Bombe eingeschlagen. Überall nur Chaos", sagt die geschockte Marianne Zlabinger, die mit ihrem Mann das Geschenkartikelgeschäft "Anwo" leitet. Obwohl das Unwetter nur eine halbe Stunde wütete, sind die Sachschäden gewaltig ausgefallen.

Ein Anrainer beobachtete Sonntagabend, wie ein Orkan das Dach auf einer Fläche von zirka 200 Quadratmetern abgetragen hatte.

"Wir wurden vom Nachbarn verständigt und konnten nicht glauben, was wir sahen", berichten auch die Geschäftsbetreiber Hilde und Franz Willinger, die das gleichnamige Farbengeschäft in der Horner Pragerstraße führen. Auf ihrer Eingangstüre hängt vorläufig ein Infozettel mit der Aufschrift "Notbetrieb". "Was sollen wir sonst tun?", fragt Hilde Willinger: "Obwohl das Dach  nach wie vor fehlt, müssen wir aufsperren. Ansonsten haben wir überhaupt nichts", betont sie unter Tränen.

Plane

Vorübergehend soll eine Plastikplane die Geschäfte vor Regengüssen schützen.  Das ist aber für die Firmenchefs kein Trost. Sie sehen die wirkliche Katastrophe erst kommen. "Uns wurde mitgeteilt, dass das gesamte Gebäudedach erneuert werden muss", erzählt Marianne Zlabinger und vermutet Baumängel in der Dachkonstruktion: "Unsere Zukunft in Horn ist ungewiss."

Unterdessen liegt die Bilanz zum vergangenen Unwetter vor. In NÖ zerstörte Hagel das Getreide auf einer Fläche von 8000 Hektar. Den Schaden von 1,4 Millionen Euro bezahlt die Hagelversicherung. Eine Soforthilfe aus dem Katastrophenfonds des Landes NÖ gibt es für Betriebe und Private bei Schäden an Häusern und Autos.

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