Sexuelle Belästigung vertuscht? Rotes Kreuz entlässt Mitarbeiter

Hans Ebner, Präsident des Roten Kreuzes in Niederösterreich
Die Führung in Horn soll die Vorwürfe gekannt, aber nicht eingegriffen haben. Der Landesverband NÖ zieht Konsequenzen.

Montag Abend gab der Landesverband NÖ des Roten Kreuzes bekannt, dass in der Rotkreuz-Bezirksstelle in Horn drei Dienstverhältnisse aufgrund „mehrerer Vorfälle“ aufgelöst worden seien.

Der Landesverband habe in den vergangenen Wochen „von grenzüberschreitenden Handlungen von Mitarbeitern“ am dortigen Standort Kenntnis erlangt, unmittelbar danach sei eine Prüfung veranlasst worden.

„Die Vorwürfe haben sich bestätigt und wir haben hier sofort Konsequenzen gezogen“, teilte Präsident Hans Ebner mit. „Übergriffe sind in keiner Weise zu dulden. Wie wir feststellen mussten, waren auch örtliche Führungskräfte informiert, haben jedoch nicht eingegriffen“, so Ebner. „Das darf einfach nicht passieren.“

Der Landesverband Niederösterreich habe vergangene Woche die Verantwortlichen in Horn mit den Konsequenzen ihres Handelns konfrontiert.

Hinweise auf sexuelle Belästigung 

Das Rote Kreuz erläuterte in der Aussendung und auf KURIER-Anfrage die Gründe für die Entlassungen nicht näher. Die Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) berichteten unterdessen, dass die Führungsebene in Horn Hinweise auf sexuelle Belästigung innerhalb der Dienststelle vertuscht haben soll.

Aus gut informierten, dem Roten Kreuz nahestehenden Kreisen wird das gegenüber dem KURIER bestätigt.

In der Aussendung heißt es weiter (ohne auf den Hintergrund einzugehen): „Fakt ist, dass diese Handlungen oder die Duldung derselben entgegen sämtlicher Grundsätze und der Compliance-Richtlinien stehen und keine Duldung durch das Rote Kreuz Niederösterreich erfahren. Daher wird in diesem Fall rigoros durchgegriffen.“

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