Hollenstein: Aggressiver Buslenker fuhr Feuerwehrmänner an
"Er hat sich aufgeblasen wie ein Hustinettenbär", schimpft Herr W. – die Erinnerungen an den 29. Oktober 2017 bringen ihn noch immer in Rage. Der Mostviertler erzählt von einem Feuerwehrmann, der es wagte, sich ihm in den Weg zu stellen.
Dabei hatten die Einsatzkräfte einen triftigen Grund, den 55-Jährigen, der am Steuer eines ÖBB-Busses saß, zu stoppen. Denn an diesem Tag fegte Sturmtief "Herwart" mit Windspitzen von bis zu 200 km/h über das Land, Bäume waren in Hollenstein an der Ybbs (Bezirk Amstetten) auf die Straße gekracht.
Doch W., der im Rahmen eines Schienenersatzverkehrs unterwegs war, wollte die Straßensperre nicht akzeptieren. Zuerst fuhr er mit dem Bus über einen Baum, dann rollte er noch auf die Feuerwehrmänner zu. "Plötzlich habe ich gespürt, dass mich im Rückenbereich etwas berührt hat", erinnert sich einer der Betroffenen. "So eine Situation habe ich noch bei keinem Einsatz erlebt."
Schreiduelle
Die Situation eskaliert, die Polizei musste anrücken. Doch W. wollte sich nicht beruhigen, er zuckte dermaßen aus, dass ihm an Ort und Stelle der Führerschein abgenommen werden musste. Auch im Gerichtssaal zeigt sich der Angeklagte kein bisschen einsichtig und liefert sich Schreiduelle mit dem Richter.
Das Urteil: Zwei Monate bedingte Haft wegen versuchter Nötigung. Der Angeklagte, der ohne Anwalt erschienen war, will nun in Berufung gehen – nicht rechtskräftig.
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