Hohe Energiepreise und neue Kreditregeln verunsicheren Häuslbauer

Während der Lockdowns reifte bei vielen der Traum vom Eigenheim. Diese Zukunftspläne werden momentan aber immer häufiger auf Eis gelegt, wie Hypo NÖ-Vorstand Wolfgang Viehauser aus Beratungsgesprächen weiß: „Die Unsicherheit nimmt massiv zu“, betont er.
Immobilien- und Energiepreise belasten
Das zeigt auch eine aktuelle Umfrage unter 530 Niederösterreichern und Wienern. Die steigenden Immobilienpreise bereiten rund 72 Prozent all jener, die kaufen und bauen wollen, Sorgenfalten, genauso wie steigende Mieten (65,4%) und Baukosten (61,9%). Knapp 60 Prozent der Befragten, die eine Immobilie sanieren, lassen vor allem die Energiepreise vorsichtiger werden.
Ab 1. August wird der Weg zum Eigenheim noch um einen weiteren Stolperstein ergänzt. Ab dann gelten strengere Regeln bei der Vergabe von Wohnkrediten, 20 Prozent müssen künftig aus eigener Tasche finanziert werden.
Finanzierung ist schwer
Mehr als ein Drittel der Sanierer gab an, dass sie durch diese Eigenmittelquote länger auf ihr Heim hin sparen müssen. Unter denjenigen, die kaufen und bauen, teilen knapp 19 Prozent diese Meinung. 17,3 Prozent (Sanierung) bzw. 13,6 Prozent (Kaufen/Bauen) gaben an, dass ihr Projekt deshalb kleiner ausfallen müsse.

Viehauser und Schleritzko bei der Umfragen-Präsentation
Trotz all dieser Schwierigkeiten hegen drei Viertel der Befragten den Wunsch in NÖ ein Eigenheim zu beziehen, wobei vor allem der ländliche Raum geschätzt wird.
„In Zeiten von steigenden Preisen lohnt sich ein Eigenheim besonders und dient als Sicherheit“, nennt Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) einen Vorteil. Diese Auffassung teilen auch viele der Befragten: Für mehr als drei Viertel ist die sichere Anlageform beim Kaufen und Bauen ein Antrieb, für mehr als die Hälfte beim Sanieren.
Erneuerbare Energieträger sind teuer
Um von den momentanen Kapriolen des Energiesektors unabhängig zu werden, zahlen sich für Eigenheimbesitzer Investitionen in erneuerbare Energieträger aus.
Doch aufgrund der allgemeinen Teuerung werden etwa 13 Prozent (Sanierung) bzw. 12 Prozent (Kaufen/Bauen) nun auf Fotovoltaikanlagen, neue Fenster oder Wärmedämmungen verzichten müssen. Maßnahmen, wie der kürzlich beschlossene Strompreisdeckel, sollen laut Land NÖ entlasten. Dennoch: „Wir können die Herausforderungen des Marktes aber nicht komplett wettmachen“, so Schleritzko.
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