"Hochwasserschutz hat oberste Priorität": Maßnahmenpaket soll Ort schützen

Das Retentionsbecken in Großmugl war fast bis zum Anschlag voll
Überschwemmte Keller und Straßen sollen damit der Vergangenheit angehören.

Für die Feuerwehren in der Großgemeinde Großmugl war der Sommer mehr als arbeitsintensiv. Für die Bürger war er hingegen ein wahrer Albtraum. Gleich sieben Ortschaften wurden von den heftigen Unwettern schwer getroffen. Die Straßen waren vermurt, zahlreiche Keller und Wohnräume standen unter Wasser. "Über die Felder hat sich eine 20 Meter breite Wasserautobahn gewälzt", sagt Bürgermeister Karl Lehner.

Solche Szenarien sollen künftig jedoch der Vergangenheit angehören. 15 Rückhaltemaßnahmen sollen deshalb in den kommenden Jahren errichtet werden. Neben Becken werden auch Dämme aufgeschüttet und die Au wieder renaturiert. Das Projekt wird zwar mit sechs Millionen Euro budgetiert. "Der Hochwasserschutz hat jetzt aber oberste Priorität", versichert Lehner.

Planungsbeginn

Zwei Maßnahmen wurden bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag bereits in Planung gegeben. In Herzogbirbaum haben die Ziviltechniker bereits den Auftrag erhalten, einen geeigneten Schutz zu prüfen. Wegen des hohen Grundwasserspiegels, könnten statt Becken Dämme errichtet werden. In Großmugl soll in einem Pilotprojekt die Au wieder revitalisiert werden.

Der bestehende Hochwasserschutz habe sich hingegen bestens bewährt, sagt Vizebürgermeister Johannes Weinhappl. Erst vor zwei Jahren wurden zwei Retentionsbecken vor Großmugl eröffnet. Eines davon war heuer zu drei Viertel mit Wasser gefüllt und hat schlimmere Überflutungen verhindert.

Zentrum verwüstet

Ganz ähnlich war die Situation in der Gemeinde Göllersdorf. Innerhalb kurzer Zeit war das Auffangbecken in Porrau voll. Das übergelaufene Wasser verwüstete schließlich das örtliche Zentrum sowie den Nachbarort Bergau. In Groß-Stelzendorf kamen Wasser und Schlamm über die Felder. Das Ergebnis war jedoch dasselbe.

Derzeit laufen Gespräche mit dem Wasserverband, erklärt Bürgermeister Josef Reinwein. Der Bedarf wird derzeit erhoben. Vor allem in Groß-Stelzendorf ist der Schwachpunkt nicht so einfach auszumachen, da der Tiefpunkt zu nah am Ortsrand liegt. Bis zum Frühjahr 2015 sollen die Maßnahmen letztlich vorliegen. "Auf Grund der finanziellen Lage können wir aber nur Schritt für Schritt gehen", hofft Reinwein auf Verständnis.

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