Damm scheitert an Zustimmung von Grundbesitzern

Keller und Häuser überflutet, Bürgerinitiative kämpft um örtlichen Flutschutz
Dutzende Häuser wurden vergangene Woche überflutet. Eine Bürgerinitiative kämpft nun um die Errichtung eines Schutzwalls.

140 Liter Wasser pro Quadratmeter. Am Montag voriger Woche erlebten die Bewohner von Jetzelsdorf, Auggenthal und Haugsdorf eine regelrechte Springflut. Die Überflutung überholte einen lang gewünschten Hochwasser-Schutzdamm. Der kam über die Planungsphase nicht hinaus. Einige Grundbesitzer verwehren ihre Zustimmung für das Projekt. Die Betroffenen haben deshalb eine Bürgerinitiative gegründet. Schon vor dem ersten Treffen am vergangenen Samstag wurden 300 Unterschriften für den Dammbau gesammelt.

Nächtliche Flutwelle

„Es kommen jeden Tag noch Geschädigte hinzu“, sagt Doris Mutz. Sie wohnt in der Franz von Zülowstraße beim Auggenthaler Kellerberg in Jetzelsdorf. Nach dem Starkregen am Montag vergangener Woche schoss das Wasser vom Guntersdorfer Berg herunter und überflutete die Siedlung. Als nächstes ging der Kanal über; die Wassermassen setzten auch Häuser im Altort unter Wasser. Mehr noch: Die Springflut bahnte sich ihren Weg von Jetzelsdorf nach Auggenthal bis nach Haugsdorf. Kein Bach „hintaus“ konnte die Wassermassen halten. „Das ist ein Kreislauf, der nicht zu stoppen ist“, sagt Mutz. Und: „Es hätte nicht sein müssen.“

Schon 2009 hatte die Gemeinde um den Bau eines Rückhaltebeckens angesucht. Doch ein Sachverständiger errechnete, dass die Fläche bei Starkregen nicht reichen würde.

Mehrere Anläufe

Nur ein Damm könne die Orte in der Zukunft bei Starkregen oder Gewittern schützen. „Wir haben mehrmals eingereicht, aber es fehlte die Zustimmung von vielleicht fünf Grundbesitzern“, sagt Bürgermeister Johann Bauer. Auch heuer im Frühjahr war man bei der Wasserrechtsbehörde mangels grünem Licht der Landwirte abgeblitzt. Der Rest ist bekannt. Mit der Bürgerinitiative schöpfen die Anrainer vorerst nicht Wasser sondern wieder Hoffnung, dass der Damm bald kommt.

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