Hitzewelle: Zuerst Badespaß, dann Unwetter

Hitzewelle: Zuerst Badespaß, dann Unwetter
Viele suchten Abkühlung im Wasser, am Abend kamen die Unwetter.

Die sengende Hitze ließ am Mittwoch den Osten Österreichs mit tropischen Temperaturen  gehörig schwitzen. Im Vorfeld einer Gewitterfront gab es den bisher heißesten Tag des Jahres. In Bad Deutsch-Altenburg (Bezirk Bruck/Leitha) wurden 36 Grad  gemessen – das war Österreich-Rekord.

Wer nicht ins Freibad  oder zum Badeteich kam, der musste leiden – oder fand anderweitig Abkühlung. Wie in Tulln, wo Kinder kurzerhand die Wasserfontänen des Springbrunnens am Hauptplatz nutzten.

Am Nachmittag wendete sich in einigen Regionen des Landes das Blatt ganz gewaltig. Die Gewitter entluden sich im Minutentakt. Zuerst kam der Hagel im Waldviertel. In Groß Meinharts im Bezirk Zwettl rechnen die Bauern mit schweren Schäden an Feldfrüchten.  Niederschlagsmengen von 50 bis 60 Millimeter pro Quadratmeter ließen das Wasser von den umliegenden Feldern in den Ort schießen. "Aber wir konnten mit Sandsäcken und provisorischen Erddämmen erreichen, dass die meisten Gebäude verschont blieben", erzählte der stellvertretende Feuerwehrkommandant Robert Leonhartsberger.

Nicht weit entfernt, in Langschlag war die Feuerwehr bis in die Abendstunden mit dem Auspumpen von Kellern beschäftigt. Im Großraum Krems hat es den sonnigen Nachmittag ebenfalls wortwörtlich verhagelt. Der Schaden dürfte sich aber in Grenzen halten: Gewarnt durch die Hagel-Unwetter von vor knapp zwei Wochen im Mostviertel, schützen viele ihre Autos mit Decken.

Hitzewelle: Zuerst Badespaß, dann Unwetter

Schlimm erwischte es den Landessüden. So etwa den Bezirk Neunkirchen, wo 16 Feuerwehren mit 200 Mann im Einsatz standen, um  überflutete Keller auszupumpen und Murenabgänge zu beseitigen. Die B 27 zwischen Gloggnitz und Payerbach musste gesperrt werden. Grund waren Hangrutschungen im Bereich einer Baustelle für den Semmeringbasistunnel. Entlang der Schwarza wurden alle Wehranlagen geöffnet, um das Brücken bedrohende Treibgut abfließen zu lassen.

Gleichzeitig mussten in Gutenstein im Bezirk Wiener Neustadt acht Feuerwehren zur Bekämpfung eines Waldbrandes ausrücken, der gegen 17.45 Uhr durch Blitzschlag ausgelöst wurde.

Schwere Unwetter wurden auch aus Salzburg und dem steirischen Mürztal gemeldet. Erst am Freitag dürfte eine Kaltfront die  Hitzewelle beenden. Dann werden aber immer noch rund 25 Grad erwartet.

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