„Hilfe, Hilfe“: Bauarbeiter zogen Mann aus Bach

Lebensretter: Paukner, Winter und Pavkovic halfen in höchster Not
87-Jähriger fiel ins eiskalte Wasser, rauschte durch eine Turbine und wurde in letzter Sekunde von zwei Männern aus dem Bach gefischt. Er lebt.

Dass ein 87-jähriger St. Pöltener den Heiligen Abend mit seinen Liebsten verbringen wird können, hat er vor allem drei Menschen zu verdanken, die Mittwochvormittag rasch und richtig reagierten.

Es war kurz nach halb zehn, als Roswitha Winter, die aus ihrem Auto etwas holen musste, einen Mann im Mühlbach treiben sah. Zu diesem Zeitpunkt kämpfte der betagte Mann längst um sein Leben. Er war im Bereich des Hammerweges ins vier Grad kalte Wasser gestürzt und 400 Meter weit abgetrieben. Dabei wurde er auch durch eine Turbine gespült. Dass er überhaupt noch lebte, grenzte an ein Wunder. Winter schrie um Hilfe, Bauarbeiter Andrej Pavkovic von der Firma „Steiner Bau“ erfasste sofort die Notsituation.

Er sprintete los und bekam den 87-Jährigen im Bereich einer Brücke gerade noch zu fassen. „Doch ich konnte den Mann nicht alleine aus dem Wasser ziehen“, erzählt er. Denn durch die völlig durchnässte Kleidung hatte das Opfer innerhalb weniger Sekunden erheblich an Gewicht zugelegt. Zum Glück war Florian Paukner seinem Kollegen zu Hilfe geeilt, mit vereinten Kräften konnten sie den Mann schließlich aus den eiskalten Fluten retten.

Platzwunde

Nur Minuten später waren auch Rettung, Feuerwehr und die Wasserrettung vor Ort, die sich um den Verletzten kümmerten. Der Pensionist war unterkühlt und hatte durch den Sturz eine Platzwunde am Kopf erlitten. Er wurde nach der Erstversorgung in das Landesklinikum St. Pölten gebracht. „Der Mann wurde stationär aufgenommen, sein Zustand ist aber stabil“, berichtet ein Sprecher.

Laut Polizei dürfte der Pensionist aus Unachtsamkeit in den Mühlbach gefallen sein. Fremdverschulden könne ausgeschlossen werden. Die Ermittlungen waren am Mittwoch aber noch nicht abgeschlossen.

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