Hilfe gefragt: Stadt will nicht vergessen

„Das macht süchtig“: Elisabeth Eder kann einfach nicht aufhören. Stunden um Stunden kümmert sich die Obfrau der „Historischen Runde Traismauer“ gemeinsam mit ihren Mitstreitern um die Topothek Traismauer. Online entsteht eine neue Art der Chronik, ein Archiv. Es soll der historische Alltag festgehalten werden. Jeder Traismauerer ist mit seinem Wissen, mit seinen historischen Fotos, Objekten und Dokumenten gefragt. Vor Kurzem wurde das Projekt offiziell vorgestellt.
Die Historische Runde sammelt seit Dezember Material ein und stellt online. Eder hat mit ihrem Eigenen begonnen. Nun sind bereits 300 Bilder bei ihr eingelangt. Sie werden nachdem sie gescannt sind, wieder an ihre Besitzer zurückgegeben. Die Aktion hat sich wie ein Lauffeuer in der Gemeinde verbreitet. Viele – vor allem ältere Menschen – engagieren sich, suchen Bilder.
Damit die Bürger ihre Schätze in Zukunft nicht aus der Hand geben müssen, hat die Gemeinde nun eine Laptop samt Scanner zur Verfügung gestellt. „Wir gehen zu den Leuten ins Haus, scannen und notieren uns gleich die Angaben“, erklärt Eder. Die „Artefakte“ werden verschlagwortet, datiert und verortet. Falls Infos fehlen, kommt ein Fragezeichen dazu. Jeder, der etwas weiß, kann, ja soll sich dazu melden. Der Vorteil der Topothek: Daten bleiben für die regionale Bevölkerung gesammelt abrufbar.
Ausgangspunkt für den Erfinder Alexander Schatek war ein Gedanke: „Geschichtliches Material hat verfügbar zu sein.“ Auch die jüngere Generation soll begeistern werden. Ein App ist in Arbeit. „Wir wünschen uns, dass viele Erinnerungen wach gerüttelt werden“, erklärt die „Historische Runde“. Wer will kann seine Schätze zur Bearbeitung übrigens auch bei der Gemeinde abgeben.
http://traismauer.topothek.at
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