65.000 Arbeitslose in NÖ: SPÖ-Landeschef Hergovich kritisiert Schwarz-Blau

65.000 Arbeitslose in NÖ: SPÖ-Landeschef Hergovich kritisiert Schwarz-Blau
Am Dienstag formulierte der Politiker einige Ideen, wie die Job-Krise im größten Bundesland bekämpft werden könnte.

Es sind dunkle Wolken, die über dem Arbeitsmarkt in Niederösterreich liegen. Mehr als 65.000 Menschen sind aktuell ohne Job, die Arbeitslosigkeit ist mit Jänner bereits den 21. Monat in Folge gestiegen.

„Wir stehen heute vor einer Situation am Arbeitsmarkt, die immer dramatischer wird“, warnt SPÖ-Landesparteichef Sven Hergovich. Für den Politiker sind die Probleme allerdings hausgemacht, er wirft der schwarz-blauen Regierung im größten Bundesland Untätigkeit vor.

"Statt die Menschen zu entlasten und die Wirtschaft zu stärken, verschärft Schwarz-Blau die Situation. Die Wohnbauförderung für großvolumigen Wohnbau wurde vorübergehend eingestellt und hat bis heute ihr vorheriges Niveau nicht mehr erreicht, die Energiekostenbremse wurde abgeschafft und unser Gesundheitssystem wird durch geplante Spitalsschließungen weiter geschwächt", meint Hergovich.

Am Dienstag formulierte der Sozialdemokrat fünf Ideen, wie die Jobkrise bekämpft werden könnte. Hergovich fordert unter anderem eine Wiederaufnahme Modellprojekts Marienthal, wo es eine Jobgarantie für Langzeitarbeitslose gab. "Dieses Projekt sollte vergrößert, also auf zusätzliche Regionen ausgedehnt werden.

Außerdem soll, so der SPÖ-Landesparteichef, in landesweite Arbeitsstiftungen investiert werden, die Weitergabe günstiger Energie durch den Landesenergieversorger EVN sei ebenfalls dringend notwendig. "Die Wiederaufnahme der Wohnbauförderung für großvolumigen Wohnbau muss zudem in vollem Umfang stattfinden", so Hergovich.

Hoffnungsschimmer

Laut FPÖ-Landesrätin Susanne Rosenkranz gibt es aber auch den einen oder anderen Hoffnungsschimmer am Arbeitsmarkt. 

„Trotz einer schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in den letzten beiden Jahren suchen niederösterreichische Unternehmen kräftig nach potenziellen Mitarbeitern. Mit 12.849 offenen Stellen und 1.107 verfügbaren Lehrstellen steht ein großes Angebot an freien Stellen zur Verfügung, denn das sind weiterhin um 26 Prozent mehr als im Vorpandemiejahr 2019“, berichtet Rosenkranz. Hier biete das AMS NÖ eine breite Palette an Qualifizierungsmaßnahmen an, um Angebot und Nachfrage zusammenzubringen.

Seitens der ÖVP betont man, dass NÖ in Sachen Arbeitslosigkeit unter dem Österreich-Schnitt liege.  „Gut, dass wir in Niederösterreich leben und gut, dass die SPÖ keine Verantwortung für den Arbeitsmarkt trägt, denn in den drei SPÖ-geführten Bundesländern ist die Arbeitslosigkeit am höchsten“, so ÖVP-Manager Matthias Zauner.

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