Erste Bürgermeisterin für Mödling? Grün-rote Koalition verkleinert Stadtrat

Teresa Voboril und Rainer Praschak (Grüne) mit Silvia Drechsler und Stephan Schimanowa (SPÖ).
Künftig nur noch 11 statt 14 Sitze im Stadtrat geplant. SP-Chefin Silvia Drechsler könnte erste Frau als Stadtoberhaupt werden.

Die Ankündigung hatte für reichlich Gesprächsstoff in Mödling gesorgt. Grüne und SPÖ verkündeten nur zwei Tage nach der Gemeinderatswahl am 26. Jänner, über eine Zusammenarbeit in den kommenden fünf Jahren verhandeln zu wollen. 

Die ÖVP um Bürgermeister Michael Danzinger, die in den vergangenen 40 Jahren durchgehend das Stadtoberhaupt gestellt hatte, wurde somit kalt erwischt.

Man habe noch in der Nacht davor eine Zusammenarbeit mit der SPÖ vereinbart, ärgerte sich Danzinger über die neue grün-rote Achse. Doch dort laufen seither intensive Gespräche über die Eckpunkte der möglichen Koalition. Allzu viel will man darüber auf KURIER-Nachfrage noch nicht verraten.

Fest zu stehen scheint aber, dass der Mödlinger Stadtrat verkleinert werden soll. Nur mehr elf statt wie bisher 14 Sitze werde das Gremium umfassen, kündigen SPÖ und Grüne an. Auch die langjährige Forderung, alle Gemeinderatssitzungen per Livestream im Internet zu übertragen, wolle man umsetzen.

Neugestaltungen in der Innenstadt

Außerdem geplant: eine Neugestaltung des Areals der ehemaligen Tankstelle in der Badstraße - dazu hatten die Grünen im Vorfeld der Wahl einen vieldiskutierten Entwurf mit Park am Mödlingbach vorgelegt. Und auch einen „Naschmarkt am Freiheitsplatz“ versprechen die Grünen.

Unklar ist aber nach wie vor, wer als Bürgermeister der neuen Koalition vorstehen wird. Eine Halbzeit-Lösung mit Wechsel nach 2,5 der insgesamt 5 Jahre langen Legislaturperiode scheint möglich. Damit könnte SPÖ-Vorsitzende Silvia Drechsler Mödlings erstes weibliches Stadtoberhaupt werden.

ÖVP-Obmann Michael Danzinger kündigte beinharte Oppositionspolitik in den kommenden Jahren an. Die Volkspartei hatte am Wahlsonntag rund zehn Prozent Stimmeneinbußen hinnehmen müssen, war aber dennoch mit knapp über 27 Prozent stärkste Kraft im Gemeinderat geblieben - mit hauchdünnem Vorsprung vor den Grünen (26,5 Prozent). Die SPÖ hatte sich von 18 auf fast 23 Prozent steigern können.

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