Herbe Kritik an Amts-Neubau

Laut Jürgen Alt von der WWA werden im Zuge des Neubaus Teile des neuen Stadels wieder abgerissen
Bürgerliste fürchtet Finanzierungsproblem

Langsam nimmt das neue Gemeindeamt in der Gemeinde Wienerwald, Bezirk Mödling, Formen an – und auch die Kritik an diesem umstrittenen Projekt flammt wieder auf.

Rund 900.000 Euro sind veranschlagt, 350.000 Euro davon schießt das Land NÖ zu. „Ich vermute, dass die Kosten nicht halten werden“, erklärt Gemeinderat Jürgen Alt von der BürgerlisteWienerwald Aktiv“. Und das, obwohl an dem ursprünglich geplanten Projekt bereits viele Abstriche gemacht wurden.

„Die Fotovoltaikanlage wurde eingespart, die Erdwärmeversorgung ist gefallen und es gibt keine Begrünung mehr“, kritisiert Alt, der eine – seiner Ansicht nach – günstigere Sanierung des bestehenden Amtshauses bevorzugt hätte. „Wir bauen jetzt auch einen Liftschacht ohne Lift.“ Um dennoch Barrierefreiheit zu erreichen würde eine Rampe und ein Treppenlift errichtet, sagt der Gemeinderat, dem die gesamte Vorgangsweise rund um die Projekt-Planung sauer aufstößt.

Finanzierungsplan

Auch der Finanzierungsplan der Gemeinde werde vermutlich nicht aufgehen. „Zwei Grundverkäufe sind derzeit nicht realisierbar, das heißt es fehlen 420.000 Euro im Budget“, erklärt Alt. Er befürchtet zudem, dass sich die Kosten aufgrund der langen Bauphase um 20 Prozent erhöhen, da steuerliche Begünstigungen wegfallen.

Sauer macht den WWA-Politiker auch, dass Teile des erst 2011 errichteten Veranstaltungs-Stadels im Zuge des Neubaus adaptiert werden müssen. Damit wären 35.000 Euro verschwendet. Inoffiziell hätte Alt sogar aufgeschnappt, dass das Untergeschoß des zweistöckigen Neubaus mangels Geld nur als Rohbau ausgeführt werden soll.

„Also das höre ich zum ersten Mal“, ist Vizebürgermeister Bernhard Mirko (SPÖ)verwundert. Er kann auch die anderen Vorwürfe von Alt nicht nachvollziehen. „Für den Bau ist das Geld da“, stellt er klar. Alt würde gegen das Projekt sein, weil er nicht wolle, dass das alte Gemeindeamt veräußert werde. Auch die Fotovoltaikanlage sei geplant. „Wir werden auch schauen, dass wir einen Lift dazubauen können. Der kostet 40.000 Euro.“

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