Neues Bündnis soll den Rettungdienst in Niederösterreich stärken

Geschäftsführerin Karin Zeiler-Fidler, Johanniter in NÖ, Präsident Hans Ebner, Rotes Kreuz Niederösterreich und Präsident Hannes Sauer, Samariterbund Niederösterreich präsentieren die Arbeitsgemeinschaft Rettungsdienst NÖ.
In Form einer Arbeitsgemeinschaft treten die niederösterreichischen Rettungsdienste künftigen Aufgaben geeingt entgegen.

Von Kristina Leitner

"Die Zusammenarbeit zwischen den Rettungsorganisationen gibt es, hat es gegeben und wird es auch immer geben." Das betont Hannes Sauer, Präsident des Samariterbundes Niederösterreich. Angesichts neuer Herausforderungen besteht in seinen Augen dennoch die Notwendigkeit für Veränderung, eine Ansicht, die er mit Hans Ebner, Präsident des Roten Kreuz Niederösterreich, und der niederösterreichischen Landesgeschäftsführerin der Johanniter Unfallhilfe Karin Zeiler-Fidler teilt. Seite an Seite beziehen die Vertreter sowie die Vertreterin der gemeinnützigen Vereine am Freitagnachmittag Stellung und sprechen über die Zukunft des Rettungsdienstes im Land.

Finanzierung und Personalbeschaffung als Schwierigkeiten

"Die Herausforderungen der Rettungsdienste werden ständig mehr", so Rot Kreuz Präsident Ebner. Da wäre die Finanzierung von Equipment sowie Personal, die sich angesichts der gestiegenen Preise schwierig gestaltet. Dazu komme die Suche nach benötigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie die Veränderungen in der Gesundheitsversorgungslandschaft. Während die Rettungsdienste traditionell die Verantwortung für den fachgerechten Transport der Patientinnen und Patienten in die Gesundheitseinrichtungen trugen, finden immer mehr Erstversorgungen sowie Behandlungen vor Ort statt. Zudem sei der ärztliche Notdienst weggefallen und die Demografie im Wandel, schildert Ebner.

Kooperation statt Konkurenz

Um mit diesen Schwierigkeiten gemeinsam fertig zu werden, sollen die Kräfte der drei Rettungsorganisationen gebündelt werden. Aus diesen Gründen wurde bereits im Februar die Arbeitsgemeinschaft "Rettungsdienst Niederösterreich" ins Leben gerufen. Den Vorsitz hat derzeit das Rote Kreuz inne. Um die Zusammenarbeit möglichst fair zu gestallten, wechselt die Leitung jedoch jährlich zwischen den Organisationen. "Wir sind keine Konkurrenz, sondern Partner in der Gesundheitslandschaft", so Ebner.

Mehrere Mitglieder der NÖ Rettungsorganisationen stehen vor drei Rettungsfahrzeugen und halten die Hände zusammen.

Künftig wollen die Rettungsorganisation noch stärker an einem Strang ziehen.

Mit der Arbeitsgemeinschaft wolle man die Position des Rettungsdienstes gegenüber Verhandlungspartnern - wie den Sozialversicherungen und dem Land Niederösterreich - stärken, um so gemeinsam für eine verlässliche Finanzierung eintreten zu können. Zudem soll die rettungsdienstliche Versorgung weiterentwickelt, Bildungsmaßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstärkt sowie der Zusammenarbeit in den Bereichen Katastrophenhilfe und Krisenintervention verbessert werden. Bei der Abwicklung von Großambulanzen, wie zuletzt beim Hop-Hop-Festival Rolling Lound in Ebreichsdorf im Bezirk Baden, planen die drei Rettungsdienste ebenfalls enger zu kooperieren, wie Karin Zeiler-Fidler von der Johanniter Unfallhilfe ergänzt. 

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