Auf KURIER-Nachfrage erklärte Philipp Preiss vom Europaballett, dass Ende der Vorwoche eine Deckenplatte in der Größe von 60 mal 60 Zentimetern heruntergefallen sei. "Zum Glück war niemand im Saal", so der Sprecher. Freitagabend hätte die Eisenbahnermusikkappelle im Festsaal ein Konzert gegeben, da konnte man kurzfristig in eine anderer Location ausweichen.
Sicherheitsüberprüfung
Aus Sicherheitsgründen wurden die zwei weiteren Veranstaltungen vom Wochenende abgesagt. Die Decke bestehe aus etwa 300 solcher Felder - alle würden nun überprüft. Am Montag sei ein Statiker vor Ort gewesen.
"Es ist eine ziemlich alte Decke, die nicht den aktuellen Standards entspricht. Wenn da etwas runterfällt und jemanden auf den Kopf - so etwas kann man nicht riskieren", so Preiss. Ob die nächste Aufführung, "Carmen & Bolero" am 24. Mai, stattfinden kann, ist derzeit unklar.
Das Haus, in dem das Europaballett residiert und trainiert, wurde von 1995 bis 1997 erbaut. Erst im September des Vorjahres wurde es vom Hochwasser getroffen. Die drei Trainingsräume im Keller des Kulturhauses wurden zerstört. Die Sanierungsmaßnahmen dauerten bis vor kurzem an. "Vor einem Monat konnten wir die Ballettsäle wieder beziehen", während der Arbeiten konnten die Tänzerinnen und Tänzer – etwa 100 Frauen und Männer in unterschiedlichen Niveaugruppen – teilweise im Traisenpark trainieren.
"Es war ein Horror"
Oder es wurde im Festsaal geprobt, der harte Boden hätte aber nicht die richtigen Voraussetzungen geboten, so Preiss. Dem Saal kam eine Doppelfunktion zu, denn die Spielsaison startete trotz Renovierungen im Untergeschoß wie geplant im Oktober, die Aufführungen wurden gespielt. "Es war ein Horror, aber die Stadt war möglichst bemüht, dass wir rasch wieder zurückkehren konnten." Rascher sollte es mit den notwendigen Maßnahmen im Festsaal aber trotzdem gehen. Jenen, die Karten für die abgesagte Operettengala am Muttertag hatten, wurde eine Umtauschmöglichkeit angeboten – sie könnten etwa das Wunschkonzert aus der Johann-Strauss-Ära mit Wolfgang Gratschmaier am 13. Juli besuchen.
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