Statt Hunderten, Tausende: Heißluftballone locken nach Wieselburg

Zahlreiche Menschen drängen sich bereits am Hang über der vom Absperrband umrundeten Startwiese nicht weit von Wieselburg. Einige sitzen in selbst mitgebrachten Campingstühlen, viele halten gekühlte Getränke oder Smartphones in den Händen, alle haben den Blick auf den wolkenlosen Horizont gerichtet. Aufgeregte Kinderstimmen werden lauter und vereinzeltes Klatschen ist zu hören, als die ersten bunten Ballone hinter den Baumwipfeln aufsteigen.
"Es war wirklich nicht geplant und es ist ein Wahnsinn", sagt Katharina Lothspieler später mit Blick auf die sich langsam auflösende Menge. Eigentlich habe die Mitorganisatorin der 23. Heißluftballon Europameisterschaft einige hundert Schaulustige erwartet. Mittlerweile sei von ein bis zwei Tausend Besucherinnen und Besuchern die Rede. "Es ist wirklich unglaublich und cool", sagt Lothspieler. Das Telefon der Presseverantwortlichen läute ständig. Auch die Passagierfahrten, die parallel zu den Wettbewerben angeboten werden, seien gefragt. "Für uns ist das natürlich voll super", so die 26-Jährige.

Die Pilotinnen und Piloten werden immer wieder bejubelt.
Weitreichende Social-Media-Kampagne
Lothspieler schreibt das hohe Interesse in großen Teilen der umfangreiche Online-Kampagne in den sozialen Medien zu. Eine Beobachtung, die Besucherin Sabine teilt. Die junge Frau habe zwar ebenfalls von Freunden erfahren, dass die Veranstaltung stattfindet. "Auf Facebook haben wir es aber auch andauernd gelesen", sagt ihre Begleiterin. "Es ist sehr cool. Das muss man schon einmal gesehen haben", findet Sabine. Insbesondere, da es in der Nähe stattfindet.
Regina und Walter sind extra aus dem Bezirk Tulln angereist, um die Ballone zu sehen. Das Paar wurde ebenfalls durch Beiträge auf Facebook und Instagram auf die Veranstaltung aufmerksam. Die Randsportart fasziniert Regina allerdings seit längerer Zeit: "Ich verfolge das jedes Jahr, weil ich Heißluftballone sehr liebe." Wann immer es der Tullnerin möglich ist, wirft sie aus nächster Nähe einen Blick auf die Luftfahrzeuge. Bei der aktuellen Veranstaltung kam sie den Heißluftballonen besonders Nahe: "Einer ist wirklich so knapp über uns drüber geflogen, da hättest du dich anhalten können."
Das "Feeling" und das Talent der Pilotinnen und Piloten zieht die Familie gleich mehrmals auf die von Maisfeldern umgebene Wiese. "Und das man es auch einmal live sieht, wie groß die Dinger eigentlich sind", sagt Walter. Bereits am Dienstag besuchte das Paar mit ihrem Kind die EM, am Freitag planen sie ebenfalls wieder zu kommen - sollte das Wetter passen.
Internationales Event endet am Samstag
Thekla Ressl verlässt gerade das Gelände. Ihr Sohn Andreas sei mit dem Wieselburger-Ballon unterwegs, begründet sie ihren Besuch. Am Wettbewerb nehme er jedoch nicht teil. Sie bewundere dennoch den Aufwand und die Internationalität der Veranstaltung. Auch Fernab vom Veranstaltungsgelände beobachtet die Frau aus Purgstall das Geschehen: "Ich habe es jeden Tag verfolgt, vom Fenster aus."

Die Ballone fahren in unterschiedlichen Höhen über die Köpfe des Publikums hinweg.
Am Freitag bei der "Nacht der Ballone" werden die farbenfrohen Fahrzeuge im Rahmen der Zielanfahrt über den Himmel gleiten. Samstags gehen die Europäischen Ballonmeisterschaften 2025 mit der Siegerehrung zu Ende.
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