Hainburg: Tigerbabys in Badewanne entdeckt

Hainburg: Tigerbabys in Badewanne entdeckt
Slowakin hatte die Tiere in einer Wohnung gehalten, im Tiergarten Schönbrunn haben sie ein neues Zuhause gefunden.

Damit hatten die Polizisten, die sich am Donnerstag Zutritt zu einer Wohnung in Hainburg, Bezirk Bruck/Leitha, erbaten, wohl doch nicht gerechnet: In einer Badewanne entdeckten die Beamten zwei Tigerbabys, die unter einer Wärmelampe gehalten wurden.

Zuvor war bei den Behörden allerdings ein Hinweis eingegangen. Ein Tierschutzverein war an Informationen gelangt, dass eine Frau die Raubkatzen in die Wohnung gebracht haben soll. Weil der Gesundheitszustand der Tiere als bedenklich eingestuft wurde, brachte man die Tiere umgehend in die Tierklinik nach Parndorf ins Burgenland.

Ums Überleben gekämpft

"Sangha“ und „Kumal“, wie sie der Österreichische Tierschutzverein taufte, wurden sofort erstversorgt. Danach wurden die beiden Tigerbabys von Heike K., der Tierpflegerin des neuen Assisi-Hofs für Wien und Umgebung in Stockerau, die ganze Nacht liebevoll betreut und medizinisch versorgt. „Die Tigerbabys waren in einem sehr kritischen Zustand, wir haben die ganze Nacht um ihr Überleben gekämpft“, berichtet die Heike K. vom Österreichischen Tierschutzverein.

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Am Freitag wurde entschieden, dass die Babys vorerst im Tiergarten Schönbrunn in Wien unterkommen, teilte die zuständige Bezirkshauptmannschaft mit. Tiger in einer Wohnung zu halten, sei „in Österreich nicht legal“, betonte Bezirkshauptmann Peter Suchanek.

Die 34-jährige Slowakin muss den Angaben zufolge vermutlich mit einem Verwaltungsstrafverfahren nach dem Tierschutzgesetz rechnen. Zu klären sind auch die Hintergründe für den Aufenthalt der Raubkatzen in der Wohnung. Gegenüber die Polizei hatte die Frau erklärt, die Gesetzeslage in Österreich zur Haltung dieser Tiere nicht zu kennen. Sie habe die Jungen mitgenommen, um sich um sie zu kümmern.

Den Beamten teilte die Slowakin mit, in ihrem Heimatland Tiger in einer Auffangstation zu betreuen und habe viel Erfahrung mit Großkatzen zu haben. Die Babys sollen den Angaben zufolge noch eine Schwester haben, die sich bei der Mutter in der Einrichtung aufhält. Da zwei Junge schwächer gewesen seien, habe sie die beiden nach Hause mitgenommen, um sie zu versorgen, gab die Frau an.

Außerhalb von Zoos und wissenschaftlichen Einrichtungen mit entsprechender Bewilligung ist die Haltung bestimmter Wildtiere wie Großkatzen allerdings verboten.

Dauerhafte Unterbringung gesucht

Der Tierschutzverein und Vier Pfoten baten den Behörden Hilfe bei der Suche nach einer dauerhaften Unterbringung an. Man könne die beiden Babys auf Kosten des Österreichischen Tierschutzvereins in eine Auswilderungsstation bringen, wurde vorgeschlagen. Vier Pfoten verwies auf zwei von der Organisation betriebene Einrichtungen - das Großkatzenschutzzentrum Lionsrock in Südafrika und die Großkatzenstation Felida in den Niederlanden.

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