22-Jähriger gesteht sechs Brandstiftungen
Der 28. Dezember war der schwärzeste Tag der Feuerwehr Hainburg. Der Bürgermeister ist gestorben, es gab eine Brandstiftung im Feuerwehrhaus, und der Täter stammt aus den eigenen Reihen“, ist Kommandant Christian Edlinger betroffen. Nachdem der 22-jährige Markus P. wegen der Brandstiftung in einem Abstellraum festgenommen wurde, ist jene Brandserie, die seit August die Donau-Gemeinde in NÖ in Atem gehalten hat, geklärt. Der Jungunternehmer gestand, fünf weitere Brände verursacht zu haben.
Insgesamt war in Hainburg 18-mal Feuer gelegt worden. „Wir gehen davon aus, dass die Brände ein Ende gefunden haben“, sagt Chefermittler Erich Rosenbaum vom nö. Landeskriminalamt. Der 22-Jährige hatte sich im Zuge von Zeugen-Befragungen in Widersprüche verwickelt und schließlich gestanden. Er wurde mittlerweile in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert.
„Er tut mir leid“
Seine Kameraden sind wie sämtliche Hainburger fassungslos. Niemand hätte P. derartiges zugetraut. „Er war seit seinem zehnten Lebensjahr bei der Feuerwehr“, sagt Edlinger, der den jungen Mann sogar zu seinem Nachfolger aufbauen wollte. „Es ist schade um ihn. Er tut mir sehr, sehr leid.“
Edlinger hatte den Brand im Feuerwehrhaus am Samstag zufällig entdeckt, bevor Schlimmeres passieren konnte. Das angebliche Motiv des 22-Jährigen kann er nicht nachvollziehen. „Er wollte den Missstand anprangern, dass die Feuerwehr zu wenig ausgebildet ist. Aber das stimmt nicht, wir haben heuer 63-mal geübt und 270 Einsätze gehabt.“ Laut Franz Resperger, Sprecher des NÖ Landesfeuerwehrkommandos, droht Markus P. nun jedenfalls auch ein Disziplinarverfahren und eventuell der Ausschluss aus der Feuerwehr. „Solche Fälle wird man nie ganz verhindern können“, meint er. Allerdings würden bei bundesweit 700 Brandstiftungen pro Jahr nur 0,3 Promille auf das Konto von Feuerwehrmitgliedern gehen. Grundsätzlich würden die Führungskräfte darin geschult, das Befinden der Mitglieder im Auge zu behalten.
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