"Habe gezittert, als er anrief"
Herr V. aus dem Bezirk Melk kannte seine Opfer nicht persönlich. Er fand sie im Telefonbuch, meistens waren es ältere Damen. Dann rief er sie mit seinem Handy an, die Nummer war immer unterdrückt. "Es läutete oft mehrmals am Tag, aber auch in der Nacht. Er sagte obszöne Dinge am Telefon", erklärt eine Pensionistin. Eine andere Frau sagt über den Telefon-Stalker: "Ich habe gezittert, als er wieder anrief."
Mehr als zwei Jahre lang, von 2013 bis 2015 trieb der 49-jährige Frühpensionist aus dem Mostviertel sein Unwesen.Dabei war der Mann schon amtsbekannt. Doch kurz nachdem er ins Visier des Gerichts geriet, griff er wieder zum Mobiltelefon und verängstigte Frauen mit seinen perversen Meldungen. Jetzt musste er zur nächsten Verhandlung nach St. Pölten.
"Ich weiß nicht, warum ich das getan habe", sagt V. zu Richterin Doris Wais-Pfeffer. "Vielleicht waren Sie süchtig danach?", sagt Wais-Pfeffer.
Der Angeklagte soll sein Treiben erst gestoppt haben, als ihn die Polizei anrief. Eine Frau berichtet aber, dass am vergangenen Montag, also einen Tag vor dem Prozess, wieder ein "unbekannter Teilnehmer" bei ihr anrief. "Das war ich nicht", betont V.
Das Urteil: Sechs Monate bedingte Haft, nicht rechtskräftig.
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