Grundwasser im Wiener Becken auf historischem Tiefstand

Wassermangel: Vom Föhrensee bei Wiener Neustadt ist nicht viel übrig geblieben
Elf Meter Verlust seit dem Jahr 2008 in der Mitterndorfer Senke

Der Neusiedler See ist nur noch eine schlammige Pfütze. Nicht viel anders ist die Lage im südlichen Wiener Becken, wo im Großraum Wiener Neustadt und südlich von Baden der Pegel eines der größten Grundwasserreservoirs Europas, der Mitterndorfer Senke, auf ein Rekordtief gesunken ist. Seit 2008 ist der Grundwasserstand in Wiener Neustadt von 268 Meter über Adria um mehr als elf Meter gefallen. Im Juni registrierte die Messstelle beim Heizhaus Wiener Neustadt mit 257,05 Meter über Adria den niedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1951.

Der Hauptgrund sind fehlende, beziehungsweise durch den Klimawandel veränderte Niederschläge. Zum Teil ist auch die Quellschüttung zurückgegangen. Seit Herbst 2021 wurden stark unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen registriert, bestätigt Martin Angelmaier, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Niederösterreich. Das Zusammenwirken vieler Ursachen führt laut Angelmaier zu der derzeit angespannten Situation. „Wir müssen damit rechnen, dass es längere Trockenheitsperioden geben wird und dann wieder viel Regen innerhalb kurzer Zeit.“

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