Grüne pochen auf den Ausbau der Öffis

Nach dem Vorbild der Badner Bahn soll künftig eine Verbindung nach Schwechat und Wolkersdorf eingerichtet werden.
Das Angebot im Speckgürtel Wiens müsse erweitert werden. Das Ziel: Die Landesgrenzen sollen für Öffis fallen.

Zugegeben: Die Forderung ist nicht ganz neu. „Aber seit dem Vorjahr hat sich nichts geändert“, kritisiert die grüne Bezirkschefin Amrita Enzinger und erklärt damit den neuerlichen Vorstoß. Mit drei Schritten möchten die Grünen die Öffentlichen Verkehrsmittel zwischen Wien und Niederösterreich flexibler gestalten und eine gemeinsame Verkehrsregion erreichen. Darauf haben sich die grünen Bezirkschefs aus dem Wiener Umland verständigt.

Mehr als eine halbe Million Menschen pendeln täglich von Niederösterreich nach Wien. Die derzeitige Verkehrssituation bringe viele negative Folgen: Stau, Abnahme der Verkehrssicherheit, gesundheitsschädliche Abgasbelastung und Lärm. Aus Sicht der Grünen sei zudem klar, dass viele Pendler "nicht aus Jux und Tollerei mit dem eigenen Auto nach Wien fahren", sondern umsteigen würden, wenn es ausreichend vernünftige Alternativen geben würde. Das grüne Erfolgsrezept: Die Förderung des öffentlichen Verkehrs.

365-Euro-Ticket

Als erste Maßnahme soll dafür etwa die Kernzone Wien ausgeweitet werden. In einem zweiten Schritt sollte in ganz Niederösterreich, nach dem Wiener Vorbild, ein 365-Euro-Jahresticket für alle Öffis eingeführt werden. "Wien hat gezeigt, dass attraktive Preise sogar zu Mehreinnahmen führen können", so Enzinger.

Gleichzeitig soll aber auch der Taktverkehr der Schnellbahn verkürzt werden, in der Hauptverkehrszeit auf 15 Minuten. Der viergleisige Ausbau der Südbahn von Meidling bis Liesing sowie eine durchgehende Schnellbahn-Verbindung für die Ost-West-Tangente seien weitere Ansätze für eine Verbesserung. Als mittelfristiges Konzept gilt der Ausbau von Schnellstraßenbahnen, nach dem Modell der Badner Bahn. Geht es nach den Grünen soll dieses auch auf Schwechat und Wolkersdorf umgelegt werden.

Vorerst bleiben die Ideen Zukunftsmusik. Bis auf den Ausbau von Park&Ride-Anlagen und die Renovierung von Bahnhöfen findet Enzinger im Landesbudget 2016 jedoch wiederholt keinerlei Verbesserung für den öffentlichen Verkehr. Laut Grünen sei jedoch ein Teil der Infrastruktur bereits vorhanden. Enzinger hält deshalb fest: "Wir können das alles nicht sofort umsetzen, aber wir müssen damit endlich einmal beginnen."

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