Große Mehrheit will keine Brücke über March
Mit einem überraschenden Ergebnis ging am Sonntag die Volksbefragung über ein geplantes Millionen-Projekt in Angern, Bezirk Gänserndorf, zu Ende. Exakt 73,9 Prozent der befragten Bewohner wollen keine neue Brücke über die March. Die Wahlbeteiligung lag bei fast 65 Prozent.
Anstelle einer Fähre zwischen Angern und Zahorska Ves (Slowakei) hätte eine moderne Marchbrücke um 14 Millionen Euro entstehen sollen. Viele Bewohner waren aber skeptisch, weil sie fürchten, dass mit der neuen Verbindung auch mehr Verkehr und Kriminalität aus der Slowakei in den Ort Angern kommen würden. "Das Ergebnis ist klar und deutlich", freut sich Robert Meißl. Allerdings betont der SPÖ-Bürgermeister, dass seine Gemeinde nicht gegen eine Brücke, sondern gegen den Standort sei. "Die Verbindung hätte uns mehr Durchzugsverkehr beschert. Daher muss die geplante Brücke außerhalb von Angern entstehen", sagt Meißl, der jetzt alle Planungsverantwortlichen einlädt, an einer anderen Lösung mitzuarbeiten.
Angstthemen
Enttäuscht ist ÖVP-Landtagsmandatar René Lobner: "Das Projekt hätte viel Potenzial für die Zukunft gehabt. Jetzt müssen wir schauen, dass wir zumindest die Fähre für die 800 Pendler attraktivieren. Die Angstthemen waren leider dominierend, mit Sachargumenten konnte man nicht mehr punkten."
Das Ergebnis sei zu akzeptieren, sagt auch NÖ’s oberster Verkehrsplaner Friedrich Zibuschka, der an eine frühere Befragung erinnert. "2007 stimmten die Bürger für die Brücke. Damals hatten die Slowaken aber kein Geld für das Brückenprojekt."
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