Groß Siegharts: Protest gegen Windräder

Groß Siegharts: Protest gegen Windräder
Rund 100 Bürger protestierten trotz eisiger Kälte gegen die Ausbaupläne der Wind-Energie.

Stoppt die Landschaftsmörder“ oder „Waldviertel – die Zerstörung einer Marke. Nein Danke.“ Solche Botschaften waren auf den Transparenten zu lesen. Die Windkraft-Gegner lassen nicht locker und sorgen nach wie vor für Gegenwind. Trotz klirrender Kälte postierten sich 100 Demonstranten vor dem Stadtsaal in Groß Siegharts, Bezirk Waidhofen, um vor dem Beginn einer Diskussionsveranstaltung zum Thema „Erneuerbare Energie“ auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.

Während die Windkraft-Gegner schwerwiegende Folgen für Mensch und Natur befürchten, sprechen die Projektbetreiber von Panikmache. Wie berichtet, will das Unternehmen „WEB Windenergie“ den Ausbau der Windkraft vorantreiben. Geplant sind ab dem Jahr 2014 in vier Waldviertler Bezirken vorerst 20 neue Groß-Windräder, die mit einer Höhe von jeweils 200 Metern mitten in den Wäldern entstehen sollen. Die Gesamtleistung von 60 Megawatt reicht für die jährliche Stromversorgung von 40.000 Haushalten.

Die Mitglieder der Bürgerinitiative „Pro Thayatal“ sind sauer. Sie machen sich um das postkartentaugliche Landschaftsbild des Waldviertels Sorgen. So soll „das schöne und artenreiche Waldgebiet am Predigtstuhl“ im Bezirk Waidhofen mit Industrieanlagen verschandelt werden, ist Mitinitiatorin Christa Temper empört. Gleichzeitig seien gesundheitliche Schäden durch die Windrad-Rotationen zu befürchten.

Planlos

Temper sei mit dem Resultat der Demo zufrieden. „Mittlerweile haben viele Menschen die Gründe für das planlose Zupflastern mit Windrädern durchschaut“, sagt Temper und sieht hinter den Ausbauplänen reine Profitgier weniger Betreiber. Die Mitglieder der Bürgerinitiative hoffen auf Hilfe hochrangiger Politiker und überreichten Landeshauptmann-Stellvertreter Sepp Leitner (SPÖ) eine Petition mit Forderungen für einen besseren Schutz für Menschen, Natur und Landschaft.

Gerald Simon, Sprecher der Firma „WEB Windenergie“, versteht die Aufregung nicht. „Über die Ästhetik der Windräder lässt sich streiten. Wir errichten unsere Anlagen im Wald, damit sie nicht so stark auffallen“, erklärt Simon. Der Windpark „Sternwind“ in Oberösterreich sei dabei ein Vorbild. „Die Vorwürfe relativieren sich dort von selbst“, sagt Simon und glaubt, dass „nur 15 bis 20 Prozent der Bürger der Region gegen unser Projekt sind.“ Windkraft sei die sauberste Energieform.

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