Bürger planen Demo vor Windkraft-Beschluss
Die Mitglieder der Initiative „Pro Thayatal“ sind erzürnt darüber, dass der Gemeinderat in Groß Siegharts, Bezirk Waidhofen an der Thaya, am Mittwoch einen Gestattungsvertrag für den Bau von Großwindrädern am Predigtstuhl beschließen will. Just wenige Tage bevor der nö. Zonenplan für künftige Windparks am kommenden Montag präsentiert werden soll. Die Windkraftgegner wollen das „Durchwinken des Vertrags“ mithilfe einer Kundgebung vor Beginn der Gemeinderatsitzung in letzter Sekunde noch stoppen.
Mehrheit
Während sich Bürgermeister Gerald Matzinger (SPÖ) auf das klare Ergebnis des Volksentscheids im Frühjahr beruft, bei der die Mehrheit der Bürger für den Ausbau der Windkraft gestimmt hat, geben die Mitglieder der Initiative nicht auf. Sie wollen den Gestattungsvertrag verhindern, weil dieser „dem Windkraftbetreiber großzügige Rechte einräumt und einer Entmündigung der Gemeinde gleichkommt“, sagt Josef Temper: Der Vertrag werde auf unbestimmte Zeit abgeschlossen und erlaube jederzeit einen Ersatz der bestehenden Windräder durch eine neuere Generation. Jimmy Moser, der Sprecher der Waldviertler Initiativen, spricht von einem unverantwortlichen Vorpreschen der Gemeinde wenige Tage vor der Präsentation des Zonenplans, der zeigen soll, wo in NÖ noch Windräder aufgestellt werden dürfen. „Vielleicht weiß der Bürgermeister schon mehr als wir“, mutmaßt Moser.
Ohne Zeitverlust
Bürgermeister Matzinger dementiert. „Wir haben keine Infos. Für den Fall, dass der Predigtstuhl berücksichtigt wird, wollen wir vorbereitet sein.“ Matzinger will keine Zeit verlieren. „Es geht aber noch nicht darum, dass gebaut wird.“ Zur Demo sagt er: „Jeder hat das Recht zu protestieren. Aber in unserer Gemeinde gab es eine Volksbefragung, bei der zwei Drittel für den Windkraft-Ausbau gestimmt haben.“
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