Transitfahrverbot gefordert
Die Planungen des Landes für eine mögliche Umfahrung von Groß Gerungs, Bezirk Zwettl, lassen die Wogen hochgehen. Dutzende Bürger befürchten, dass die Strecke von Zwettl bis Karlstift als künftige Transitroute Richtung Linz vorgesehen sei. Deswegen steigen sie auf die Barrikaden. Davon könne keine Rede sein, kontern die nö. Verkehrsplaner. Allerdings will man „lokale Lösungen“ vorrätig haben, wenn die Verkehrsfrequenz deutlich ansteigt.
Die Aufregung ist jedenfalls groß. „Wir müssen dem Ganzen einen Riegel vorschieben. Sonst bekommen wir eine Umfahrung vor die Nase gesetzt“, ärgert sich Anrainer Ludwig Wagner. Nicht nur er, sondern auch Stefan Penz wehrt sich gegen eine Umfahrungsstraße: „Wenn der Transit kommt, bleiben im Ort nur Lärm- und Abgasbelastungen zurück.“
Rückgang
Ähnlich sieht das Gastronom Herbert Traxler. Er fürchtet auch noch, dass die Kundenfrequenz stark zurückgehen wird. Daher sammeln die besorgten Bewohner nun Unterschriften, um Druck auszuüben. Ihr Ziel: „Wir fordern ein Transitfahrverbot zwischen Zwettl und Karlstift.“
Die Vertreter des Landes versuchen, zu beruhigen. „Um Richtung Linz, aber auch nach Gmünd eine bessere Verkehrsanbindung zu schaffen, hat man sich auf den Ausbau der L 71 über Jagenbach und Weitra geeinigt“, sagt NÖs höchster Verkehrsplaner Friedrich Zibuschka: „Eine durchgehende Achse über Groß Gerungs ist nicht vorgesehen“.
Probleme
Für lokale Probleme will man aber gerüstet sein. Daher sei das Land von der Gemeinde Groß Gerungs beauftragt worden, eine mögliche Umfahrung zu prüfen. „Wir erarbeiten derzeit aus neun Nordvarianten einen 70 bis 150 Meter breiten Korridor, in dem künftig eine etwa sieben Kilometer lange Umfahrung zwischen Dietmanns und Harruck möglich ist“, sagt Thomas Gabler, Mitarbeiter der „Landesstraßenplanung“.
Stadtchef Maximilian Igelsböck spricht von einer reinen Vorsorge: „Die Entscheidung, ob sie gebaut wird, fällt nicht jetzt.“ Es komme auch auf die Verkehrsfrequenz im Ort an. Derzeit liege sie bei 3000 Fahrzeugen pro Tag. Unter einer Frequenz von 8000 sei an eine Umfahrung ohnehin nicht zu denken. Vorerst will man sich nur die Flächen mit der Umwidmung in „Grünland frei“ sichern, sagt Igelsböck.
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