Von Marlena Schilling
Überleben in der Wildnis? Für die meisten von uns nicht nur unvorstellbar, sondern auch schlichtweg unmachbar. Das Gute ist aber, dass man trainieren kann, wie man im Fall der Fälle in der Wildnis zurechtkommt. Und dafür muss man auch gar nicht weit reisen, sondern nur bis nach Grafensulz (Bezirk Mistelbach).
Dort leben Christa und Alex Ernst auf einem kleinen Biohof. Sie ist ausgebildete Gesundheitspsychologin, Natur- und Wildnistrainerin, er hat tatsächlich ein Jahr in der Wildnis von Wisconsin (USA) verbracht. Gemeinsam bietet das Ehepaar Survivaltrainings an. Schöner Nebeneffekt: Die Teilnehmer lernen dabei eine Menge über die Natur, und wie man sie sich schonend zu Nutzen machen kann.
„Unsere Mission besteht unter anderem darin, Menschen zu ermöglichen, sich mit der Natur zu verständigen“, erzählt Alex Ernst. Bei Kursen wie „Wintersurvival“, „Faszination Feuer“ oder einem Workshop zum Ledergerben lernen die Teilnehmer wichtiges Handwerkszeug, um in der Wildnis zurechtzukommen. Dabei sind alle Kurse für alle Altersgruppen gedacht; Christa Ernst legt dank ihrer langjährigen Erfahrung mit Kindern und Jugendlichen aber Wert darauf, die Kursinhalte auch für junge Menschen spannend zu gestalten.
Natur statt Büro
Doch wie kam es dazu, dass es Alex Ernst in die Wildnis verschlug? Eigentlich arbeitete er in einer Bank. Ein sicherer Job – glücklich war er damit aber nicht. Nach einigen Monaten der Selbstfindung erfuhr er bei einer Ausbildung das erste Mal vom Konzept „Teaching Drum“. Dabei geht es darum, sensorische und intuitive Fähigkeiten wiederzuerwecken, auf die sich einst unsere Vorfahren als Jäger und Sammler verlassen haben. Um mehr darüber zu erfahren, zog es ihn schließlich in die USA.
Neben ihren Kursangeboten führen die zwei Wildnistrainer auch eine Bio-Landwirtschaft. Seine Erfahrungen in Amerika haben Ernst auch als Landwirt beeinflusst: „In der Wildnis habe ich gelernt: Was uns Mutter Natur freigibt, dürfen wir nehmen und essen, aber nie mehr als ein Drittel davon“, erklärt der Wildnisprofi.
Infos: wildnisleben.at
Kommentare