Goldzähne von Skeletten entfernt
Wie vom KURIER aufgedeckt und berichtet, hat eine Bande von Grabräubern im Juni mehrere letzte Ruhestätten im Raum Tulln sowie in der Umgebung von Klosterneuburg aufgesucht und sich an Gräbern und Grüften zu schaffen gemacht. Mehrere hundert Kilogramm schwere Grabsteinplatten wurden zur Seite geschoben und die Särge nach wertvollen Grabbeigaben wie Schmuck durchsucht. Teilweise wurden den Toten die Goldzähne entnommen.
Acht derartige Fälle wurden in Fels am Wagram angezeigt, 13 Tatorte liegen auf dem Friedhof in Weidling, einer Katastralgemeinde von Klosterneuburg.
Grabräuber haben es auf Gold abgesehen
Was den Modus Operandi anbelangt, gehen die Kriminellen immer gleich vor: Die Grabdeckel wurden weggeschoben, um in die darunterliegenden Grüfte zu kommen. Laut Polizei werden danach Särge aufgeschnitten bzw. aufgebrochen oder die Sichtfenster eingeschlagen. Abgesehen haben es die Täter auf Grabbeigaben wie Wertgegenstände und vor allem Schmuck und Gold.
"Diese Woche gab es auch bei uns eine Anzeige bei der Polizei. Bei einer Kontrolle haben wir dann mehrere Verdachtsfälle entdeckt", erklärt Bernd Semrad von der Stadtgemeinde Wolkersdorf im Weinviertel. In mindestens acht Fällen sind die Grabdeckel von diversen Grüften bewegt und verschoben worden.
Landeskriminalamt wurde eingeschalten
Laut Semrad handelt es sich um die Ruhestätten von katholischen Familien. Einige der Toten hätten keine Verwandtschaft mehr in der Umgebung. Deshalb sei die Manipulation bzw. der Einbruch vielleicht auch längere Zeit nicht bemerkt worden, mutmaßt Semrad. Was gestohlen wurde, muss nun die Polizei bzw. das Landeskriminalamt NÖ herausfinden. Geschädigt ist übrigens auch die Stadtgemeinde, weil sie selbst eine Gruft verwaltet.
Ermittelt wird von der Kripo wegen des Verdachts der schweren Sachbeschädigung, der Störung der Totenruhe sowie des Einbruchsdiebstahls.
Mehr als 60 Fälle in Wien
Begonnen hat die unheimliche Raubserie auf diversen Friedhöfen in Wien-Donaustadt, Simmering und Floridsdorf. Wie die Landespolizeidirektion Wien auf Anfrage bestätigt, wird seit dem Vorjahr bereits in über 60 Fällen ermittelt. "Leider ohne durchschlagenden Erfolg bisher“, so die Polizei.
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