Grabräuber-Bande: Fälle in NÖ nehmen kein Ende

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Seit Wochen werden Friedhöfe in Niederösterreich zu Tatorten. Kriminelle Grabplünderer haben es auf wertvolle Beigaben oder Gold abgesehen.

Kein Ende gibt es im Fall der mysteriösen Grabschändungen auf Friedhöfen in Niederösterreich. Nach diversen Zwischenfällen im Bezirk Tulln werden auch zahlreiche neue Fälle in Mistelbach untersucht.

In Niederösterreich laufen seit Wochen Ermittlungen rund um diverse Grabschändungen bzw. Einbrüche in Gräber und Grüften. Diverse Spuren sind in dem Fall bereits gesichert worden, heißt es dazu bei der Landespolizeidirektion Niederösterreich.

Bisher wurden mehrere Verdachtsfälle in den Bezirken Tulln und Mistelbach untersucht, Diebstähle wurden dabei nicht eindeutig nachgewiesen. Die Erhebungen werden fortgesetzt.

27 Gräber in Mistelbach betroffen

In Mistelbach selbst deuteten laut Polizei Werkzeugspuren an 27 Erdgräbern auf eine Öffnung durch unbekannte Täter hin. An die Särge gelangten die Täter hier aber nicht, da es sich um Erdgräber handelte. Die Zwischenfälle sollen sich zwischen Mitte Juni und Anfang Juli ereignet haben.

Was die Frage nach dem Motiv der Grabräuber anbelangt, gehen die Ermittler davon aus, dass die Täter an wertvolle Grabbeigaben oder das Zahngold der Toten kommen wollen. „Die Gräber gehören unterschiedlichsten Personengruppen an und weisen keine Zusammengehörigkeit einer bestimmten Ethnie auf“, wurde generell seitens der Polizei betont.

Tatorte sind verstreut

Wie berichtet hatte eine Bande von Grabräubern im Juni mehrere letzte Ruhestätten im Raum Tulln sowie in der Umgebung von Klosterneuburg aufgesucht und sich an Gräbern und Grüften zu schaffen gemacht. Mehrere hundert Kilogramm schwere Grabsteinplatten wurden nach ersten Erkentnissen zur Seite geschoben und die Särge nach wertvollen Grabbeigaben wie Schmuck durchsucht.

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Eine geöffnete Gruft am Friedhof in Wolkersdorf im Weinviertel.

Sachverständiger hinzugezogen

In der Katastralgemeinde Weidling wurde bei 13 betroffenen Gräbern von einem Sachverständigen jedoch keine Fremdeinwirkung festgestellt. Die Veränderungen an den Grabplatten sollen in diesem Fall durch Setzungen aufgrund von Umwelteinflüssen passiert sein. In der Katastralgemeinde Kierling wurde bei einem Familiengrab die Abdeckplatte angehoben und beschädigt, gestohlen wurde aber nichts.

In Fels am Wagram (Bezirk Tulln) wurden bei insgesamt neun Gruften die Abdeckplatten verschoben. Drei Geschädigte ließen daraufhin die Deckel entfernen. In den Gräbern waren Spuren eines Einbruchs in die Särge feststellbar. Nach Angaben der Polizei ging aber nicht hervor, ob ein Diebstahl stattgefunden hat.

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