Prostituierte sprang nach Messerattacke zehn Meter in die Tiefe

Mordversuch an 20-jähriger Prostituierten, Conrathstraße 54, Gmünd, Waldviertel
Ein 42-Jähriger wollte Rumänin nicht aus Wohnung lassen. Der Streit eskalierte.

Beckenbruch, Lungenriss, Wirbelverletzungen – im Landeskrankenhaus Gmünd in Niederösterreich kämpfen die Ärzte seit zwei Tagen um das Leben einer jungen Rumänin. Währenddessen sitzt ihr Peiniger wegen Mordversuchs in Untersuchungshaft.

Am Wochenende hatte Alfred D. ein Bordell im benachbarten Ceske Velenice aufgesucht. Er legte 240 Euro auf den Tisch und nahm eine Prostituierte in seine Wohnung nach Gmünd mit.

Offenbar wollte der Mann das junge Mädchen jedoch über die vereinbarten drei Stunden hinaus bei sich haben. Er soll die Prostituierte am Verlassen seiner Wohnung gehindert und sie festgehalten haben. Die 20-Jährige habe sich zur Wehr gesetzt, worauf sich zwischen ihr und dem 42-Jährigen eine über zwei Stunden andauernde Auseinandersetzung entwickelt haben dürfte: „Er hat ihr etwa ein Kaffeehäferl an den Kopf geworfen“, berichtet ein Ermittler des Landeskriminalamtes NÖ (Gruppe Menschenhandel). Der Frau gelang es zwar, via Telefon einen Freund zu alarmieren. Doch D. ließ ihn nicht hinein. Schließlich eskalierte die Situation. D. griff zu einem Küchenmesser und ging auf die Rumänin los.

In Todesangst versuchte sie zu flüchten und sprang aus dem Schlafzimmerfenster zehn Meter in die Tiefe.

Rettung

„Wir haben einen Schlag gehört. Als wir aus dem Fenster sahen, lag eine Frau auf dem Rasen und schrie vor Schmerzen“, erzählen zwei Nachbarinnen. Der herbeigerufene Freund soll die Frau geborgen und sie mit dem Pkw ins benachbarte Spital gebracht haben. Der Verdächtige griff – anstatt zu helfen – zur Weinflasche. Erst vor 14 Tagen soll der Arbeitslose von seiner Freundin verlassen worden sein. „Auch mit ihr ist er schlecht umgegangen“, wollen die Nachbarinnen wissen.

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