Gemeinsamer Vorstoß
Weil aber die großen privaten Netzbetreiber vor allem in den Ausbau in wirtschaftlich lukrativen Regionen in Ballungszentren investieren, schauen ländliche und weniger stark besiedelte Gebiete oft durch die Finger, was die Anbindung an ein Glasfasernetz anbelangt. Zu den unterversorgten Regionen zählen die Bucklige Welt-Wechselland im südlichen NÖ sowie die Leader-Region Elsbeere Wienerwald.
In einer gemeinsamen Initiative fordern nun 21 Gemeinden dieser Regionen die entsprechende Bundesförderung, "ohne die die Finanzierung dieses Projekts nicht realisierbar ist“, erklärt Krumbachs Bürgermeister Christian Stacherl (ÖVP).
Im Sinne der "digitalen Zukunftssicherung unserer Gemeinden“ habe man sich gemeinsam für den Ausbau eines regionalen Glasfasernetzes entschieden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der betroffenen Kommunen.
Brief an Stocker und Babler
Der Breitband-Ausbau sei "essenziell für die wirtschaftliche, gesellschaftliche und bildungspolitische Entwicklung unserer Region und stellt eine unerlässliche Infrastrukturmaßnahme dar“, heißt es in einem Schreiben an Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) und den für die Thematik zuständigen Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ).
312 Millionen Euro investiert
Der gemeinsame Appell lautet, den regionalen Infrastrukturausbau genau dort gezielt zu unterstützen, wo er am dringendsten benötigt wird. In Niederösterreich setzt die nöGIG im Auftrag des Landes gezielt den Ausbau von Glasfaserinfrastruktur um. Laut einer aktuellen Studie des Economica Instituts wurden in NÖ zwischen 2016 und 2023 rund 312 Millionen Euro in den Ausbau des Netzes investiert.
Geld anderer Bundesländer
Ohne Bundesförderungen bleibt der Glasfaserausbau in den unterversorgten Gebieten ein Wunschtraum. Im Rahmen des "OpenNet Call 3“ wurde das Vorhaben der 21 Gemeinden trotz der äußerst begrenzten Dotierung von lediglich 1.000 Euro für Niederösterreich zur Förderung eingereicht.
"Es ist jedoch bekannt, dass aus diesem Call Rückflüsse von bis zu 150 Millionen Euro erwartet werden. Diese Mittel stammen aus Fördertöpfen anderer Bundesländer, insbesondere aus Wien, die ihre bereitgestellten Gelder nicht vollständig abgerufen haben, da sie bereits über eine bessere Versorgung verfügen“, so Stacherl und die anderen Bürgermeister.
Die Bucklige Welt-Wechselland und auch die Region Elsbeere Wienerwald würden wegen der bisher äußerst schlechten Breitbandversorgung als "besonders förderwürdig“ gelten. Die politischen Vertreter in den Gemeinden erwarten sich deshalb, dass diese Rückflüsse für den dringend notwendigen Glasfaserausbau auch zur Verfügung gestellt werden.
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