Landwirte stärken „Käsemachern“ den Rücken
Dutzende Bauern bangen um ihr Geld. „Manche warten auf bis zu 96.000 Euro. Wenn die offen bleiben, ist das existenzbedrohend“, sagt Erich Wimmer, der die Interessen von 53 Landwirten vertritt. Trotzdem stärken sie der insolventen Firma „Käsemacher“ mit Standorten in Vitis und Heidenreichstein den Rücken. Fast alle werden ihre Lieferungen aufrecht erhalten. Das ist das Ergebnis einer Besprechung, die Dienstagabend stattgefunden hat. Firmenchef Hermann Ploner freut sich über dieses Zugeständnis, weil damit die weitere Käseerzeugung erst wirklich möglich wird.
Wie berichtet, ist man in Bedrängnis geraten, weil die Hausbanken offene Kredite fällig gestellt haben. Hohe Investitionen seien dafür verantwortlich, dass der Betrieb finanziell ins Wanken geraten ist: Laut Kreditschutzverband (KSV) 1870 betragen die Schulden mehr als acht Millionen Euro. Die Masseverwalter Edmund Kitzler (Vertrieb) und Clemens Schnelzer (Produktion) sind bemüht, die Sanierung erfolgreich abzuwickeln. Für die Fortführung sei die Finanzierung über eine andere Bank gesichert. Nun sei man auf Investorensuche, erklärt KSV-Expertin Brigitte Dostal.
200 Jobs betroffen
Ein weiterer Teilerfolg konnte am Dienstag erzielt werden. „Die Bauern haben versprochen, unserer Firma treu zu bleiben“, freut sich Ploner. Immerhin geht es um mehr als 200 Jobs. „Solange uns der Masseverwalter garantieren kann, dass unsere Rechnungen bezahlt werden, sind wir bereit zu liefern“, sagt Wimmer. Der Landwirt hofft, dass die Sanierung nicht in einem Konkurs mündet. „Sonst sehen wir gar kein Geld mehr“, bangt Wimmer.
Ersten Prognosen zufolge dürfte es dazu nicht kommen. Die Masseverwalter arbeiten fieberhaft an mehreren Zukunftsszenarien, die notwendig sind, um die „Käsemacher“ auf ein finanziell festes Fundament zu stellen. Auch die Kunden sind aufgefordert, den Fortbetrieb zu sichern. „Mit dem Kauf unserer Produkte und einem Besuch in der Käsemacherwelt können die Konsumenten mithelfen“, appelliert Ploner.
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