Heftiger Streit um S34: Gewessler besucht Protestcamp in NÖ

Gewessler und Initiative gegen die S34
Seit Wochen wird in Nadelbach gegen die geplante Schnellstraße demonstriert. Jetzt haben die Gegner prominenten Besuch.

Nach jahrzehntelangen Planungen, Diskussionen und heftigen Polit-Debatten rückt die Entscheidung rund um die Traisental-Schnellstraße S34, die von St. Pölten nach Wilhelmsburg führen soll,  näher. 

Möglicherweise könnte die Asfinag das mehr als 200 Millionen Euro teure Projekt noch im November in ihr Bauprogramm aufnehmen.

Die Gegner sind jedenfalls alarmiert: Mehr als 10.000 Unterschriften konnten sie gegen das Vorhaben, das rechtlich (fast) durch ist, sammeln. Mitte September hieß es auf KURIER-Anfrage noch, dass die S34 von Infrastrukturminister Peter Hanke (SPÖ) evaluiert werde.

"Kaputte Böden, dreckige Luft"

Jene, die sich gegen die S34 wehren, machen weiterhin mobil. In Nadelbach bei St. Pölten schlugen Aktivisten ein Protestcamp auf – am vergangenen Sonntag bekamen sie Besuch: von jener Frau, die die S34 bislang verhinderte – Ex-Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Hunderte Menschen kamen, um mit Gewessler gegen die Schnellstraße zu protestieren.

„Die S34 ist ein Betonprojekt aus der Vergangenheit. Kaputte Böden, dreckige Luft – den Bauern wird ihre Lebensgrundlage entrissen, wenn diese Autobahn nun wieder aus der Mottenkiste geholt wird“, betonte die Politikerin.

Auch Elisabeth Prochaska, die das Camp mitorganisierte, wählte deutliche Worte: „Wir schlittern in eine Ernährungskrise – da darf kein einziger Quadratmeter Acker mehr verbaut werden.“

Auch auf politischer Ebene sorgt die Traisental-Schnellstraße immer wieder für Debatten. Während sich St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) für den Bau der Straße ausspricht, hieß es seitens der Hauptstadt-ÖVP zuletzt, man müsse dringend über eine Redimensionierung nachdenken.

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