Getreideernte auf Hochdruck und extreme Hitze: Feldbrände werden täglich mehr

Bei Behamberg fing eine Ballenpressmaschine Feuer und setzte ein Feld in Brand.
Sengende Hitze, krachdürre Getreidefelder und dazu am Limit laufende Erntemaschinen mit extrem heißen Motoren, Kettenantrieben und Kugellagern – eine Kombination die höchste Brandgefahr birgt. Die Zahl der Vegetationsbrände steigt derzeit in Niederösterreich täglich. Zweimal mussten die Feuerwehren etwa am Dienstag im westlichen Mostviertel ausrücken. Dutzende Einsatzkräfte bekämpften die Brände.

Schon in der Vorwoche kam es zu Einsätzen wegen Vegetationsbränden. Zum Glück waren, wie etwa in Aschbach, nur abgeerntete Felder betroffen. Eine Ballenpresse, die beim Strohpressen in Flammen aufging, beschäftigte am Dienstag kurz nach Mittag bei Behamberg (Bezirk Amstetten) drei Feuerwehren. Nach der Alarmierung um 13.07 Uhr war der Brand beim Eintreffen der ersten Löschkräfte der FF Behamberg bereits auf das Feld übergesprungen.
Schlimmeres hätten Mitarbeiter einer regionalen Kanalfirma verhindert, die zufällig am Brandort vorbei kamen und beherzt mit den Löscharbeiten begonnen hatten, bedankte sich die Feuerwehr Behamberg nach dem Einsatz.

Bei den großflächigen Löscharbeiten unterstützten die Feuerwehren Wachtberg und Vestenthal. Landwirte aus der Umgebung kamen ebenfalls zu Hilfe. Mit Güllefässern wurde beim Löschen geholfen, mit einem Pflug wurde eine Brandbegrenzung im Stoppelfeld aufgegraben.
Weiters wurde auch noch ein Bagger eingesetzt, der mit der Schaufel bereits glosende große Strohquaderballen aufriss, damit sie die Feuerleute gut löschen konnten. Das nötige Löschwasser wurde über eine Zubringerleitung von der Erla zum Einsatzort gepumpt. Nach eineinhalbstündigem schweißtreibenden Einsatz konnten die rund 50 Feuerwehrleute abrücken.
Feldbrand in Herzograd
Fast zeitgleich wurden ebenfalls im westlichen Bezirk Amstetten die Feuerwehr St. Valentin, die Betriebsfeuerwehr CNH und die FF Ernsthofen zu einem Feldbrand der Alarmstufe B2 in Herzograd alarmiert. Auch dort gelang es zum Glück, durch einen raschen Löscheinsatz ein großflächiges Übergreifen der Flammen von dem Stoppelfeld aus zu verhindern.
Maschinenwartung extrem wichtig
Auf die extreme Gefahr von Maschinen- und Feldbränden in der momentanen Hitzewelle wird auch in landwirtschaftlichen Foren hingewiesen. Neben dem sorgsamen Umgang mit möglichen Zündquellen bis hin zu Zigarettenglut, wird auch auf die erforderliche Wartung der Mähdrescher und Maschinen hingewiesen.
Kugellager und Keilriemen gelte es vor Betriebsstart zu überprüfen, damit sie am Feld nicht feststecken und keine Brände auslösen. Ebenso sei die korrekte Schmierung von Kettenantrieben und Umlenkrollen eine unbedingte Voraussetzung, damit die Maschinenteile nicht stecken bleiben und heißlaufen.
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