Schließungen, Neubauten: Total-Reform für Gesundheitswesen in NÖ

Montagvormittag werden sie wieder tagen, dann sollen rund 50 Experten noch einmal über jenen Pakt sprechen, der seit Monaten in Niederösterreich für gehörig Gesprächsstoff sorgt.
Das Land will die Gesundheitsversorgung auf neue Beine stellen, ÖVP-Landesrat Ludwig Schleritzko sprach erst kürzlich von "Veränderungen", die dringend notwendig wären. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die Lebenserwartung der Menschen steigt, auch deshalb kommen auf den Pflegebereich immer größere Herausforderungen die Spitäler sind händeringend auf der Suche nach Personal.
Die Eckpfeiler der Reform sind bereits fix, der KURIER kennt die Details:
In Gmünd soll das Landesklinikum durch ein neues Krankenhaus samt Primärversorgungszentrum und einem Fachärztezentrum ersetzt werden. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 120 Millionen Euro.
Änderungen kommen auch auf das Spital in Melk zu, die Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe soll geschlossen werden. Schwangere sollen künftig verstärkt in Amstetten bzw. Scheibbs versorgt werden. Melk soll sich dafür auf den Bereich der Altersmedizin spezialisieren, heißt es.
Wie bereits berichtet, ist auch die Konzentration der Spitäler in Hollabrunn, Korneuburg und Stockerau zu einem Standort Weinviertel Süd-West fix.
Für Aufregung sorgte am Freitag die Ankündigung, dass die Notarzt-Einsatzstellen in Niederösterreich zusammengestrichen werden sollen - und zwar von 31 auf 21 Standorte. Insider haben dem KURIER diese Maßnahme bereits bestätigt. Betont wird aber auch, dass dafür die Anzahl der RTW-C-Einsatzfahrzeuge von 68 auf 86 erhöht wird und die Community Nurses (wohnortnahe Gesundheits- und Krankenpflegepersonen) aufgestockt werden. Hier soll es statt vier künftig zehn Standorte geben.
Am kommenden Donnerstag könnte der Gesundheitspakt bereits im Landtag beschlossen werden, grundsätzlich ist die Reform auf die kommenden 15 bis 20 Jahre ausgelegt.
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