Gesundheit in NÖ: Personalmangel sorgt für Kopfzerbrechen

In den Landeskliniken rumort es: Der gynäkologischen Abteilung des Landesklinikums Mistelbach-Gänserndorf fehlt eine Leitung, mehrere Kündigungen wurden eingereicht. Primarärzte aus Hollabrunn und Korneuburg müssen aushelfen. Eine diplomierte Krankenpflegerin aus dem Spital Amstetten berichtet, dass aufgrund des Personalmangels bestimmte Leistungen nicht mehr angeboten werden. Unter anderem sei die Schmerztherapie auf den niedergelassenen Bereich ausgelagert worden. „Die vergangenen Jahre haben uns viel Kraft gekostet, die Motivation sinkt“, sagt sie.

Tatsächlich ist die Situation angespannt. Aufgrund von Corona und einer Grippewelle gibt es viele Krankenstände, zudem werben andere Bundesländer und auch private Gesundheitseinrichtungen Ärzte ab. Aktuell sind in NÖ deshalb 220 Betten gesperrt.
In der Landesgesundheitsagentur (LGA), unter deren Dach sich unter anderem 27 Landes- und Universitätskliniken befinden, bestreitet man die Probleme nicht, sieht die Sache aber differenzierter. Mit 4.000 Ärzten und rund 11.000 Pflegekräften verzeichne man einen historischen Personalhöchststand, berichtet LGA-Vorstand Alfred Zens.
Laut ÖVP-Landesvize Stephan Pernkopf sei auch die Zahl der Bewerbungen gestiegen. Waren es 2019 noch 7.600 Bewerbungen, wurden im Vorjahr bereits 11.400 verzeichnet. In Sachen Pflege setzte die Politik auf mehr Ausbildungsplätze und eine Pflegeausbildungsprämie. Viel kritisiert wurde, dass 150 zukünftige Pflegekräfte aus Vietnam ab März auf Kosten des Landes ausgebildet werden.
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