Gestohlener Safe aus Multiversum aufgetaucht
Die Gerüchteküche brodelte, nachdem vergangene Woche ein 100 Kilo schwerer Tresor aus einem Büro im Multiversum Schwechat gestohlen wurde. Waren wichtige Unterlagen in dem Safe?
Nun stellte sich heraus: Ja, es befanden sich Dokumente darin, die Geschäftsführer Peter Simersky dem Land vor der Auszahlung der ausständigen 560.000 Euro an Fördergeldern übermitteln wollte. Er hatte sie extra angefordert, denn die Unterlagen waren im Frühsommer von den Ermittlern der Staatsanwaltschaft Korneuburg beschlagnahmt worden. Die gute Nachricht: Es gibt Kopien und die Originaldokumente sind kürzlich ebenfalls gemeinsam mit dem Tresor wieder aufgetaucht.
Dabei hatte der Einbruch für große Aufregung gesorgt. In der Nacht auf 1. Oktober waren Unbekannte über ein Fenster im 2. Stock eingedrungen, hatten den Safe aus der Wand gerissen. Am Weg hinaus warfen sie ihn kurzerhand vom Dach. "Er ist nun in einem Keller in der Nähe gefunden worden", sagt der Multiversum-Chef. Rund 1000 Euro fehlten, die verdreckten Unterlagen verschmähten die Einbrecher. Laut Lukas Reutterer, Sprecher von Sport-Landesrätin Petra Bohuslav, handelte es sich um Dokumente zu verschiedenen Leasing-Raten. Man habe die Originale sehen wollen, werde die ausstehenden Fördergelder aber auch überweisen, wenn es nun lediglich die Kopien gebe.
Zuschüsse
Indes stehen wichtige Gespräche an. Morgen, Montag, wird dem Kontrollausschuss sowie dem Gemeinderat der Businessplan für die Jahre 2015 bis 2019 präsentiert. Dabei soll laut Simersky auch bekannt gegeben werden, wie viel Geld die Stadt heuer noch zuschießen müsse. "Dem Multiversum gehen durch ausstehende Bundes- und Landesförderungen 1,76 Millionen Euro ab, die budgetiert waren", erklärt der Chef. Dennoch stellte er der Halle für alle eine positive Fortbestandsprognose.
Dagegen wehrt sich jedoch die Vorsitzende des Kontrollausschusses, die FPÖ Gemeinderätin Andrea Kaiser, vehement. "Ein Fortbestand wird keinesfalls ohne weitere Haftungsübernahmen durch die Gemeinde funktionieren", ist sie sicher. Davon hätte jedoch der Rechnungshof abgeraten. "Man muss sich hier erst die finanzielle Lage Schwechats anschauen." Gleichzeitig mehren sich Stimmen, die behaupten, dass das Multiversum langfristig nicht weiterzuführen sei. Böse Zungen kolportieren gar, dass es nach der Gemeinderatswahl in Konkurs geschickt werden könnte.
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