Geplanter Tierfriedhof spaltet Stadt

Geplanter Tierfriedhof spaltet Stadt
Wilhelmsburg – Kulturverein fürchtet die Touristen zu vergrämen
Geplanter Tierfriedhof spaltet Stadt

Ruhig und idyllisch ist es rund um das Schloss Kreisbach in Wilhelmsburg. Der richtige Ort, um Haustieren eine letzte Ruhestätte zu geben, dachte sich der ansässige Wirt Martin Lampl und stellte einen Antrag an die Gemeinde zur Umwidmung seines Grundstücks. Um gegenüber des Schlosses einen Tierfriedhof errichten zu dürfen. Schon jetzt bringt das Vorhaben aber Aufregung in die stille Gegend. Seit 11. April liegen die Pläne zur Begutachtung samt möglicher Stellungnahme für die Bürger auf. Leopold Renz, der Obmann des Kulturvereins, der Schloss Kreisbach betreibt, habe aber „nur durch Zufall“ davon erfahren. Jetzt äußert er massive Bedenken und ist „bitter enttäuscht“ nicht eher informiert worden zu sein. „Ich habe nichts gegen einen Tierfriedhof. Aber so nahe ans Schloss gehört er nicht hin, denn einen Friedhof verbindet man mit Trauer.“ Er fürchtet damit die Touristen zu vergrämen. Deshalb hat Renz in einem Brief auch Hilfe von Landeshauptmann Pröll erbeten, „denn das Land hat viel Geld investiert, um die Gegend touristisch auszubauen“.

Keine Rückmeldung

„Den meisten ist es egal. Außer von Herrn Renz habe ich noch keine Rückmeldung bekommen“, meint indessen Bürgermeister Herbert Choholka. „Das wundert mich nicht. Bisher wusste ja noch niemand davon“, kontert Renz. In einem Aushang werde lediglich darauf aufmerksam gemacht, dass „der Gemeinderat beabsichtigt, das örtliche Raumordnungsprogramm zu ändern“. Um zu wissen worum es dabei gehe, müsse man ins Amt hinein gehen und nachfragen. „Das macht ja niemand.“

Noch bis 23. Mai sind Stellungnahmen der Bevölkerung möglich. Dann wird der Gemeinderat über die Umwidmung entscheiden. Und zwar „nicht danach, ob es einzelnen gefällt oder nicht, sondern wie das Vorhaben ins Ensemble passt. Jeder Bürger hat das Recht, dass seine Anliegen sachlich behandelt werden“, streicht der Bürgermeister hervor. Die Wirtsleute Lampl wollen sich einstweilen nicht mehr in der Causa äußern. „Ich weiß nicht, warum es diese ganze Aufregung gibt. Wir warten auf jeden Fall einmal den 23. Mai ab.“

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