Geld, Liebe und Zerrissenheit bei den Festspielen in Stockerau
von Alina Groer
In den nächsten Monaten wird geprobt: Für die Sommerfestspiele in Stockerau, heuer von 27. Juli bis 20. August, steht „Der Zerrissene“ von Johann Nepomuk Nestroy auf dem Programm. Diese Posse in drei Akten ist ein Klassiker, der bis heute nichts an Relevanz verloren hat. Intendant Christian Spatzek bringt mit dem Stück auch bekannte Gesichter auf die Bühne.
Star-Besetzung
Die Aufbauarbeiten sollen am 16. Juni auf dem Platz vor der Stadtpfarrkirche in Stockerau beginnen und dieses Jahr eine Woche kürzer dauern. Bei 648 Sitzplätze rechnet man insgesamt an allen 15 Vorstellungsterminen mit 7.000 bis 8.000 Besuchinnern und Besuchern. Mit dem Stück wollte man heuer auf Nummer sicher gehen, und wieder mehr Publikum ins Theater locken, so Intendant Christian Spatzek. Herr von Lips, die Hauptfigur in dem Stück, bezeichnet sich in einem Monolog selber als „Zerrissenen“: Trotz oder gerade wegen seines Reichtums hat er keine Freude am Leben. Mit seinen Freunden beschließt er, etwas Verrücktes zu tun – es folgt ein großes Unglück. Trotzdem ist es die Liebe, die am Ende siegt.
Während Peter Edelmann, ehemaliger Intendant von Mörbisch, Herrn von Lips spielt, stehen auch andere bekannte Gesichter auf der Stockerauer Bühne, wie: Caroline Athanasiadis, Christoph Fälbl und Franz Suhrada. Weitere Rollen werden von Claudia Rohnefeld, Ivana Urban, Bernd Spitzer, Christian Spatzek, Gerhard Karzel, Goran David, Florian Schwarz und Jakob Schmölzer besetzt.
Die Zerrissenheit der heutigen Zeit sieht Hauptdarsteller Edelmann vor allem in der zunehmenden Geschwindigkeit. Die Digitalisierung habe sehr viel verändert: „Alles ist schneller geworden, es bleibt kaum noch Zeit zum Leben.“, sagt er. Als zerrissen würde er sich persönlich bei alltäglichen Entscheidungen wie dem Einkaufen beschreiben. „Insofern kann ich meine Rolle total nachvollziehen.“ Was das Stück betrifft, sei er nicht zerrissen. „Es ist eine Challenge, die ich gerne annehme.“
Die Proben beginnen am 11. April. Karten gibt es unter wien-ticket.at oder telefonisch unter 02266/67689.
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