Geflüchteter Strafgefangener lieferte Polizei wilde Verfolgungsjagd

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20-Jähriger raste durch den Bezirk Bruck an der Leitha, ehe er nach einem Unfall zu Fuß fliehen musste. Wärmebildkamera spürte ihn auf.

Eine waghalsige Flucht durch den Bezirk Bruck an der Leitha lieferte ein 20-jähriger geflüchteter Strafgefangener der Polizei am späten Dienstagabend. Erst mithilfe eines Polizeihubschraubers mit Wärmebildkamera und zweier Diensthundestreifen konnte er schließlich festgenommen werden.

Begonnen hatte alles relativ harmlos mit einer Verkehrskontrolle.

Um 22.26 Uhr hielt eine Streife der Polizeiinspektion Leopoldsdorf auf der Bundesstraße 11 im Ortsgebiet von Maria Lanzendorf einen Pkw mit Wiener Kennzeichen an, der mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war. Der Lenker stoppte zwar kurz, wartete das Aussteigen der Polizisten ab, gab dann aber Vollgas und raste mit rund 100 Stundenkilometern durch das Ortsgebiet davon.

Kollision im letzten Augenblick verhindert

Über die Bundesstraßen 11 und 15 ging es in Richtung Himberg, mehrere Polizeistreifen wurden zur Unterstützung angefordert. Trotzdem verloren die Beamten das Fahrzeug zwischenzeitlich aus den Augen - bis plötzlich in Himberg ein unbeleuchteter Wagen auf einen Streifenwagen mit eingeschaltetem Blaulicht zufuhr. Im letzten Augenblick konnte der Polizist ausweichen, um einen Zusammenstoß zu verhindern.

Der Flüchtige beschleunigte daraufhin seinen Pkw auf der Bundesstraße 15 erneut auf etwa 150 km/h und raste ohne Beleuchtung in Richtung Ebergassing. Um 22.40 Uhr wurde das Fluchtfahrzeug dann allerdings auf einem Erdwall in Ebergassing mit offenstehender Fahrertür vorgefunden - offensichtlich nach einem Verkehrsunfall. Vom Lenker fehlte jede Spur.

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Wärmebildkamera spürte Flüchtigen auf

Doch weit kam der 20-Jährige nicht. Weitere Einsatzkräfte, darunter zwei Diensthundestreifen, eine Schnelle Interventionsgruppe und ein Polizeihubschrauber spürten ihn auf. Um 23.24 Uhr konnte er mittels Wärmebildkamera des in einem Wald nahe einem Industriezentrum entdeckt und  festgenommen werden. Die Polizeibeamten wurden dabei gezielt dank der Wärmebilder aus der Luft geführt. 

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Der Mann war von einem Freigang aus dem Gefängnis nicht zurückgekehrt. Er wurde über Auftrag der Staatsanwaltschaft Wien in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert. Gegen ihn bestand ein aufrechter Haftbefehl.

Der 20-Jährige wird außerdem wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt sowie wegen zahlreicher weiterer Übertretungen des Verkehrsrechts - erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen, keine gültige Lenkberechtigung, Missachtung von Anhaltezeichen, Fahren ohne Licht - angezeigt.

Keine Verletzten

Verletzt wurde beim spektakulären Einsatz niemand. Sachschaden entstand laut Landespolizeidirektion NÖ nur am Fluchtfahrzeug durch den verursachten Verkehrsunfall.

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