Gebührenpflichtiges Parken: City-Geschäftsleute murren

Parksystem sorgt für Unmut
Weniger Frequenz, kürzeres Shoppen: Es gibt Kritik am neuen Parksystem. Stadt will nachbessern.

Für die einen ist es eine reine Geldbeschaffungsaktion, für die anderen hingegen eine vernünftige Form der Parkraumbewirtschaftung: Am 17. Mai startete in Melk das gebührenpflichtige Parken. Schon im Vorfeld gab es Kritik an dem Projekt, in sozialen Medien machten Hunderte Stimmung gegen das Vorhaben.

Seit etwas mehr als drei Wochen muss man also ins Börsel greifen, wenn man in bestimmten Zonen in der Stadt sein Auto abstellen will. Der KURIER sprach mit Geschäftsleuten, ob sie Auswirkungen der Aktion "Parken neu" spüren.

Äußerst unglücklich über die Umstellung ist Mode-Fachfrau Maria Eva Graf. "Nicht nur die Frequenz hat sich aus meiner Sicht deutlich verringert. Auch die Verweildauer der Kunden hat sich verkürzt", berichtet Graf. Sie glaubt, dass nun noch mehr Menschen das Einkaufszentrum Löwenpark aufsuchen und die Innenstadt meiden werden. Tatsächlich sind die Stellflächen vor dem EKZ in diesen Tagen fast immer voll. Unter die Besucher sollen sich allerdings auch viele "Fremdparker" gemischt haben, die damit das gebührenpflichtige Parken in der Stadt umgehen wollten. Jetzt soll beim Löwenpark genau kontrolliert werden. Interessantes hat Optiker Hannes Forster zu berichten, der zwei Filialen in Melk besitzt – eine in der City, eine im Löwenpark. "Wenn Kunden eine Leistung benötigen, die etwas länger dauert, dann wollen sie diese im Einkaufszentrum haben", berichtet Forster. Das liegt daran, dass man die ersten zehn Minuten Parken in Melk noch gratis sind, dann beginnt die Uhr zu ticken. Zeit ist Geld.Freie FlächenPositives schöpft Martin Herbst, Chef des Elektrofachgeschäftes "Sound Exklusive", aus dem neuen Parksystem. "Es sind dadurch wieder mehr Stellflächen frei. Viele haben die neue Parkordnung aber noch nicht durchschaut", sagt er.

Stadtchef Thomas Widrich will nachbessern. "Wir müssen den Menschen deutlicher machen, dass die ersten zehn Minuten gratis sind. Zudem sind wir dabei zu eruieren, wo zusätzlich noch Verbesserungen möglich sind. Wir erstellen eine Liste."

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