Appell an Bauherrn nach geborstener Gasdruckleitung im Bezirk Amstetten
Im Dezember geborstene Gasleitung wird nächste Woche wieder in Betrieb genommen
Zusammenfassung
- Gasleitung in Haag wurde durch eine mechanische Vorbeschädigung weiter demoliert, die Jahre zurückliegt.
- Die Gasversorgung wird nächste Woche für 12 Stunden unterbrochen, um neue Leitungsabschnitte zu integrieren.
- Netz NÖ betont die Wichtigkeit, Einbautenpläne bei Bauarbeiten anzufordern, um Schäden zu vermeiden.
An den ohrenbetäubenden morgendlichen Explosionsknall, der im Vorjahr wenige Tage vor Weihnachten Bewohner in der Stadtgemeinde Haag geweckt hatte, werden spätestens nächste Woche wieder einige Hundert von ihnen erinnert werden.
Eine damals mit einem lauten Knall geborstene Gasleitung wird nun wieder in Betrieb genommen.
Zwölf Stunden lang wird deshalb die Gasversorgung im betroffenen Gebiet unterbrochen.
Eine binnen weniger Stunden interimistisch aktivierte Leitung ersetzte damals nach dem Zwischenfall die ausgefallene Leitung West1, die mit 60 Bar unter Druck stand.
Mechanische Vorbeschädigung
Warum es zum Bersten der Leitung gekommen ist und so 3.500 Haushalte, Kunden und Großkunden etliche Stunden nicht mit Gas versorgt werden konnten, ließ die EVN-Tochter-Netz NÖ im Labor überprüfen, wurde in einer Aussendung berichtet. Die dortigen Experten kamen zum Schluss, dass eine "mechanische Vorbeschädigung“ vorlag, die schon etliche Jahre zurückliegt und das Gebrechen letztendlich auslöste.
"Der derzeitige Stand der Analysen deutet auf eine viele Jahre zurückliegende, uns nicht bekannte, mechanische Vorbeschädigung hin, ohne die es wahrscheinlich nicht zu diesem Vorfall gekommen wäre“, sagt Netz NÖ Projektleiter Michael Wiederstein.
Rätsel bleiben
Die Stadtgemeinde Haag wurde über dieses Erkenntnis noch nicht informiert. Für Bürgermeister Lukas Michlmayr (ÖVP) bleibt die Beschädigung weiter mit Rätseln behaftet, weil es in diesem Bereich der Gas-Hochdruckleitung West1 in der Vergangenheit zu keinen Bauarbeiten gekommen sei.
In der Nähe des geplatzten Hochdruckrohrs wurde vor vielen Jahren ein Bach saniert.
Lediglich eine Bachsanierung, die vor Jahren in der Nähe stattgefunden habe, bleibe als eine Erklärung für eine mögliche Beschädigung, der nicht tief liegenden Leitung übrig, sagt der Stadtchef. Ob damals ein Bagger zu oder anderes Gerät zur Leitungsbeschädigung beigetragen hat, ist derzeit nicht bekannt.
Dass Netz NÖ-Manager Michael Wiederstein den Zwischenfall dafür nutzt, um einmal mehr aufzufordern, "dass bei Grabarbeiten unbedingt Einbautenpläne anzufordern sind“, ist für Michlmayr eine Selbstverständlichkeit. "Die verpflichtende Überprüfung möglicher unterirdischer Leitungen aller Art ist Teil jedes Baubescheids“, erklärt er.
Leitungssanierung ist abgeschlossen
Die Netz NÖ erteilt die Planauskunft bei Bauvorhaben kostenlos. Für Planer und Baufirmen besteht die Möglichkeit, für Planungen und Projektierungen die Leitungstrassen trassenauskunft@netz-noe.at digital abzufragen. Private müssen sich an eines der 26 Service Center wenden, wenn sie Informationen vor Grabungsarbeiten benötigen.
Betriebsaufnahme
Aufgrund der beschädigten Leitung im Haager Gemeindegebiet mussten rund 100 Meter der Hochdruckleitung West1 neu verlegt werden. Damit das neue Teilstück in die bestehende Versorgungsleitung eingebunden und in Betrieb genommen werden kann, wird es kommenden Dienstag zur Unterbrechung der Gasversorgung von 6 Uhr am Morgen bis 18 Uhr kommen. Die betroffenen Kunden wurden bereits via Postwurf informiert, berichtet Wiederstein.
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