Gänserndorf: Der Bezirksstadt fehlen die Ärzte

Gänserndorf: Der Bezirksstadt fehlen die Ärzte
Kein Allgemeinmediziner war am Freitag in der Tagesklinik. Auch sonst gibt es Probleme mit der Versorgung am Wochenende.

„Wir haben derzeit ein riesiges Problem bei der medizinischen Versorgung in der Nacht und am Wochenende“, sagt Walter Krichbaumer von der „Freien Bürgerliste Gänserndorf“. Am Wochenende haben sich wieder zwei Betroffene an ihn gewandt. „Am Freitagabend war das Medizinische Zentrum in Gänserndorf wegen eines Krankenstandes wieder einmal nicht besetzt“, erzählt Krichbaumer. „Das ist bereits der zweite Fall“, fährt er fort. Auch zu Ostern soll es bereits die gleiche Situation gegeben haben.

Von der Tagesklinik Gänserndorf heißt es: „Aufgrund des Zusammentreffens zweier Krankenstände kam es am 31. Mai zu einem Personalengpass im Bereich der Allgemeinmediziner, weshalb der kurzfristig nicht besetzt werden konnte.“ Die Akut- und Notfallversorgung sei jedoch durch das Vorhandensein des Notarztes oder im Bedarfsfall die sofortige Transferierung in das Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf gewährleistet gewesen.

Ausfälle

„Durch das Ausfallen verschiedener Wochenenddienste wissen die Menschen nicht mehr, was sie im Krankheitsfall machen sollen“, ist sich Krichbaumer sicher. Denn: Häufig übernehmen keine Gänserndorfer Ärzte den Wochenenddienst. „Wenn man in lokale Zeitungen schaut, wo die diensthabenden Ärzte notiert sind, steht bei Gänserndorf oft nur die Helpline 1450“, sagt Krichbaum.

„Es gibt ein Urteil des Obersten Gerichtshofs, dass die praktischen Ärzte nicht verpflichtet sind, Wochenenddienste zu machen. Demzufolge ist es offensichtlich so, dass sich die vier Kassenärzte nicht absprechen und es punktuell dazu kommt, dass keiner Dienst versieht“, sagt Bürgermeister Rene Lobner (ÖVP). Prinzipiell könne solche Situationen die Tagesklinik abdecken, wenn es dort jedoch auch zu Problemen komme, sei dies unerfreulich. „Ich bin auch ein Stück weit ratlos. Aber es liegt außerhalb des Einflussbereichs der Gemeinde. Der Ball liegt bei der Ärztekammer und den Krankenkassen“, sagt er.

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