Frequency: In der Au fallen Bäume

Sorgen sich um den Auwald: Kysela-Klein (Mitte) kritisiert die Stadt.
Anrainer und Grüne schlagen Alarm, Stadt betont: "Passiert nur aus Sicherheitsgründen".

Für die Landeshauptstadt ist es die Party des Jahres, bringt gute Werbung und einen Umsatz von bis zu 14 Millionen Euro. In zwei Wochen, von 13. bis 16. August, werden wieder Zehntausende Besucher beim Frequency in St. Pölten erwartet. Mit Bands wie Queens Of The Stone Age, Placebo und Babyshambles ist die Veranstaltung auch musikalisch hochklassig besetzt.

Gar nicht glücklich über den Event ist allerdings eine kleine Gruppe von Anrainern, die öffentlich Kritik am Frequency übt. Denn vor allem wenn es um die Natur und den Umweltschutz geht, äußert Silvia Kysela-Klein Bedenken an dem Festival. Und vor ein paar Tagen machte sie eine Entdeckung, die sie stutzig zurück ließ. So werden im Bereich Johannesgraben von einer Firma derzeit Bäume gefällt.

Sicherheit

Kysela-Klein vermutet, dass damit Platz für die Frequency-Camper und Besucher geschaffen werden soll.

"Der Auwald muss abgeholzt werden, weil immer mehr Leute das Festival besuchen. Das darf einfach nicht sein", sagt sie. Fügt aber hinzu: "Beweisen lässt sich diese Vermutung leider nicht."

Im Rathaus widerspricht man vehement. Es sei richtig, dass derzeit im Bereich des Johannesgrabens 15 Bäume gefällt werden, aber nicht wegen des Festivals. "Die Bäume werden aus Sicherheitsgründen umgeschnitten. Sie sind entweder beschädigt oder krank gewesen", betont ein Sprecher. Ein gerichtlich beeideter Sachverständiger der ARGE Baum habe sie geprüft, ein Bericht sei erstellt worden.

Aber auch die Grünen sind alarmiert und wollen nun der Sache ganz genau auf den Grund gehen. "Es besteht meiner Ansicht nach keine Notwendigkeit, die Au derart akribisch ’verkehrssicherheitstechnisch’ zu überprüfen, da es absurd anmutet, dort ein Campen freizugeben. Besser wäre es, Zäune aufzustellen, um auch die Au und ihre Fauna vor den Besuchern zu schützen und nicht nur umgekehrt", sagt Gemeinderätin Julia Schneider.

Die Grünen hatten im Vorfeld gegen das Frequency gestimmt. Ein Grund: Dem Thema Müllvermeidung würde zu wenig Beachtung geschenkt werden. Die Veranstalter verweisen aber darauf, dass das Thema Umweltfreundlichkeit weiter verbessert werde.

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