Frequency Festival: Die Chauffeurin der Stars
Wenn in Wien plötzlich eine Gucci-Boutique mitten in der Nacht aufsperrt, oder sich eine Bar wie von Zauberhand leert, damit ein VIP ungestört an seinem Getränk nippen kann, dann steckt oft Yvonne Nather dahinter. Die Inhaberin des NYVO Driver Service, hat sich nicht nur darauf spezialisiert, Promis sicher von A nach B zu bringen, sie bietet auch eine Art Rundumservice an. „Dazu gehört eben auch, dass man es schafft, um drei Uhr früh ein bestimmtes Trompetenöl aufzutreiben“, erzählt sie.
Für das Frequency-Festival in St. Pölten, bei dem heuer Bands wie die Imagine Dragons, Gorillaz oder Yung Hurn die Massen begeistern sollen, lässt die gebürtige Wienerin bereits zum sechsten Mal die Limousinen vorfahren. Kutschiert werden nur die Top-Künstler – bis auf ganz wenige Ausnahmen. „Zwei Bands stehen bei mir auf der schwarzen Liste. Die werden von mir sicher nicht mehr chauffiert.“ Namen? Gründe? Dazu schweigt die 35-Jährige lieber, die Promis schätzen schließlich nicht nur bequeme Sitze, sondern auch Verschwiegenheit. Dafür verrät sie eine Art Grundregel: „Jene, die schon lange im Geschäft und erfolgreich sind, sind meistens total unkompliziert und nett. Die von heute auf morgen plötzlich durch einen Hit berühmt geworden sind, können dafür anstrengend und divenhaft sein.“
Bevor ein Star ins Auto steigt, gilt es vorher noch eine Art Wunschliste abzuarbeiten. „Die meisten wollen ein Nichtraucherauto, keine Musik aus dem Radio während der Fahrt und intensive Gerüche sind auch problematisch. Wunderbaum geht also gar nicht.“
Dass man es aber auch auf die Spitze treiben kann, bewies ein berühmter amerikanischer Sänger und DJ, der darauf bestand, dass auch der Chauffeur, so wie er, vegan sein muss. „Vielleicht hatte er Angst, dass Fahrer nach Schnitzel riechen könnten“, lacht Nather.
Aggressive Fans
Nicht witzig findet die Wienerin aber das Verhalten so mancher Fans, das schon für gefährliche Situationen sorgte. „Wenn dich auf der Autobahn ein Fahrzeug überholt und vor dir plötzlich stark abbremst, damit Fotos gemacht werden können, ist das schon extrem und eine Gefahr für alle Beteiligten. Leider kommt das vor.“
Zu manchen Promis hat sich über die Jahre schon ein vertrautes Verhältnis eingestellt. Als Ed Sheeran, der Superstar mit der roten Mähne, zu einem Privatkonzert nach Hintertux gebracht werden musste, legte er Wert darauf, von Nather gefahren zu werden.
„Winterreifen wären für diese Tour im Dezember natürlich nicht schlecht gewesen. Aber auch diese Situation konnten wir meistern“, erinnert sie sich.
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