Franz-Josefs-Bahn: Streithähne vereint nur ein Ziel

Franz-Josefs-Bahn: Streithähne vereint nur ein Ziel
Politische Kontroverse um ersten Erfolg für Verbesserungen der Regionalbahn.

Obwohl beide das gleiche Ziel vor Augen haben, und zwar Verbesserungen für die Franz-Josefs-Bahn (FJB) zu erzielen, ist zwischen Gmünds SPÖ-Bürgermeister Andreas Beer, der vor gut einem Jahr mit zwei Mitstreitern die Bahninitiative "Pro FJB" gegründet hat, und ÖVP-Landtagsmandatar Johann Hofbauer ein politisches Streitduell ausgebrochen. Beide wollen einen ersten Erfolg für sich beanspruchen und schießen gleichzeitig verbale Giftpfeife auf das politische Gegenüber.

Fakt ist: Der nö. Landtag hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, dass schon bald ein Arbeitskreis eingesetzt wird, um Verbesserungen für die Franz-Josefs-Bahn zu erarbeiten. Die ersten Vorgaben sind bereits klar definiert. Man will den Waldviertler Pendlern kürzere Fahrzeiten und drahtloses Internet (WLAN) auf der Strecke zwischen Gmünd und Wien anbieten. Zudem sind Verbesserungen für den Güterverkehr geplant.

Wachrütteln

"Wir freuen uns, dass wir mit unserer Initiative und Debatte die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene wachrütteln konnten", betont Bürgermeister Beer, der auch noch Pendlerzüge mit weniger Haltestellen, den Einsatz von "City-Jet"-Zügen ab 2016 und eine internationale Verbindung von Wien über Gmünd und Prag nach Berlin fordert.

Was Beer als Zwischenerfolg der Bahninitiative hervorhebt, will sich auch ÖVP-Landtagsmandatar Hofbauer auf seine Fahnen heften. "Nicht Beer, sondern die ÖVP hat den Antrag im Land eingebracht, um einen Arbeitskreis ins Leben zu rufen", betont Hofbauer, der sich auf dem richtigen Weg sieht.

Showgespräche

Hofbauer verweigert, sich der Initiative "Pro Franz Josefs-Bahn" anzuschließen. "Mir ist die Zeit für Showgespräche zu schade. Beers Initiativen sind vernachlässigbar. Vom ihm kommt viel zu wenig", sagt Hofbauer und schießt scharf. Er arbeite bereits seit Jahren für den Ausbau der Franz-Josefs-Bahn. "Ich war zuletzt sechs bis sieben Mal in Budweis, weil es wichtig ist, dass die Verbindungen nicht in Ceske Velenice enden", betont der ÖVP-Landtagmandatar.

Beer kontert: "Hofbauer hat seit Jahren geschlafen und ist ohnehin ein Auslaufmodell. Unsere Initiative existiert seit gut einem Jahr und hat Maßnahmen erarbeitet. Jetzt geht es um die Umsetzung." Beer versteht Hofbauers Reaktion nicht. "Er ist der einzige Waldviertler ÖVP-Mandatar, der die überparteiliche Initiative nicht unterstützen will." Wichtig sei, gemeinsam die Demontage der Bahn zu bekämpfen.

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