Frachtkapitän verschwand im Indischen Ozean
Das ist alles extrem ominös“, sagt Swante Domizlaff von der deutschen Reederei Claus-Peter Offen. „Die See war ruhig, es gab keinen Sturm. Es ist für uns ein vollständiges Rätsel.“ Seit Montag liegt die Santa Felicita in Hamburg vor Anker. Der Kapitän des 184 Meter langen Containerschiffes ist nicht an Bord. Mathias T. aus Laa an der Thaya (Niederösterreich) verschwand in der Nacht auf den 20. November mitten im Indischen Ozean, irgendwo östlich der Insel Mauritius, bestätigt Martin Weiss, Sprecher des Außenamtes in Wien.
Fehlte beim Frühstück
„Am Tag vor seinem Verschwinden wurde er um 13 Uhr zuletzt gesehen, am nächsten Tag beim Frühstück fehlte er“, sagt Domizlaff. Die Mannschaft habe daraufhin zwei Mal das komplette Schiff durchsucht und war drei Tage lang kreuz und quer mit 20 Knoten im Indischen Ozean unterwegs, um eine Spur von dem 61-jährigen Niederösterreicher zu finden – vergeblich. Auch Hinweise auf einen Selbstmord gibt es keine.
Also doch Mord oder gar eine Meuterei? Für derartige Spekulationen fand sich bisher keine Spur. Die gesamte Mannschaft wurde am Zielort – Port Kelang in Malaysia – jedenfalls von der lokalen Polizei ausführlich befragt. Drei Mitarbeiter der Reederei kontrollierten das Schiff, auch die Schwester des Kapitäns soll extra aus Österreich angereist sein. Am Ende der Untersuchung war man dann genauso schlau wie davor. Bis jetzt ist auch nirgendwo eine Leiche, bei der es sich um T. handeln könnte, angeschwemmt worden.
„Mathias T. war ein ganz erfahrener Kapitän, genauso wie man sich das vorstellt“, sagt Domizlaff. „Bei uns ist nur allerbestes Personal beschäftigt.“ Warum T. in einem russischen Schifffahrtsforum als „Master of Disaster“ bezeichnet wird, kann man sich bei der Reederei nicht erklären. „Es gab niemals einen Vorfall mit ihm, da ist man bei uns sehr streng.“
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