FPÖ will in NÖ mit Vielfalt punkten

FPÖ-Team: Waldhäusl, Landbauer, Schuster, Rosenkranz (v.li.)
Listenerster mit "persischen Wurzeln" und ein "Gastarbeiterkind" auf dem dritten Platz.

"Wir holen Niederösterreich sein Land zurück." Mit diesem Slogan startet die FPÖ in ihre Mission Landtagswahl. Die Ziele sind hoch gesteckt: Parteichef Walter Rosenkranz verlangt "das beste Ergebnis der FPÖ in Niederösterreich bei einer Landtagswahl" und Klubobmann Gottfried Waldhäusl will um jeden Preis die SPÖ überholen. Das neue Selbstbewusstsein der Landespartei spiegelt sich in der Kandidatenliste wider: FPÖ-untypisch schicken die nö. Blauen diesmal Kandidaten mit Migrationshintergrund an vorderster Stelle ins Rennen um Stimmen.

"Ja, meine Mutter hat persische Wurzeln", hat Spitzenkandidat Udo Landbauer diese Woche dem KURIER erzählt. Der 31- Jährige war zuletzt aufgefallen, weil er ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner als "Moslem-Mama" bezeichnet hatte, die "Zwangsislamisierung" betreibe. Am Freitag war das für Landbauer kein Thema mehr: Er freue sich jetzt auf den Wahlkampf mit einer "ganz starken Truppe".

Quereinsteigerin

Hinter Landbauer kandidiert Waldhäusl. Auf dem dritten Listenplatz eine Überraschung: Quereinsteigerin Vesna Schuster. Die Unternehmerin aus Melk – sie ist diplomierte Personalverrechnerin – betreibt einen eigenen Blog (www.vesna.zone), in dem sie sich als "Gastarbeiterkind" bezeichnet. Schusters Eltern kamen 1973 nach Österreich, sie wurde 1974 in Melk geboren. "Ich konnte nicht viel Deutsch", erinnert sie sich an ihre ersten Schuljahre. "Ich weiß, dass man etwas leisten muss", sagt sie heute. Zum Thema Zuwanderung hat sie im Netz eine klare Meinung: "Kriegsflüchtlingen, damit meine ich Familien, Frauen und Kinder, muss geholfen werden. Mit Wirtschaftsflüchtlingen [...], die in Designerklamotten mit Gelfrisuren und Smartphones unsere Straßen unsicher machen und Kriminellen teile ich mein Verdientes nicht!"

Vesna Schuster ist eine von drei Frauen auf den ersten 20 FPÖ-Listenplätzen. Zuwanderung ist neben Wohnbau und Sicherheit ein zentrales Thema im blauen Wahlkampf, der offiziell am 13. Jänner startet.

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