FPÖ empört über türkis-blaues Dosenschießen

Dosenschießen à la SPÖ Groß-Enzersdorf.
Im traditionell roten Groß-Enzersdorf konnte man beim Familienfest die alte Regierung abräumen. Die Blauen finden das gar nicht witzig.

Am Samstag fand in Groß-Enzersdorf zum 32. Mal das sogenannte Familienfest statt. Ein Spiel störte allerdings die Idylle in der SPÖ-geführten Gemeinde in der Nähe von Wien. Beim Dosenschießen waren die Dosen mit Fotos der ehemaligen Mitglieder der ÖVP-FPÖ-Regierung beklebt worden. Ganz oben auf der Dosenpyramide: Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Darunter zwei Dosen mit Ex-Innenminister Herbert Kickl und Ex-Verkehrsminister Norbert Hofer (beide FPÖ).

Die FPÖ Groß-Enzersdorf schoss zurück, zumindest auf Facebook. "Schämt Euch, ein Familienfest für derart grausliche und widerliche Politik zu missbrauchen!", hieß von den Gemeinde-Blauen in Richtung SPÖ. Ob das "der Stil der hiesigen SPÖ" sei? Garniert war das Facebook-Posting von einem traurigen Smiley.

Bundes-FPÖ vermisst Niveau 

Auf Instagram tauchte auch ein Foto von Niederösterreichs SPÖ-Chef Franz Schnabl und der Groß-Enzersdorfer Bürgermeisterin Monika Obereigner-Sivec neben dem Dosenschießen auf. Sie schienen an dieser Variante des Jahrmarkt-Klassikers durchaus Gefallen zu finden.

Am Abend sprang auch FPÖ-Generalsekretär und EU-Abgeordneter Harald Vilimsky der blauen Ortspartei zur Seite. Mit Blick auf Schnabl rügte er die SPÖ, er erwarte sich trotz des anlaufenden Wahlkampfs "ein Mindestmaß an Niveau im politischen Diskurs". Außerdem forderte er eine Entschuldigung von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner.

SJ-Aktion

Am Sonntagabend nahm dann Schnabl Stellung. "Es war keine besonders kluge Aktion der Sozialistischen Jugend", sagte er. Aber: "Die Freiheitlichen sollen erst einmal vor der eigenen Tür kehren." Die Blauen würden versuchen, "mit Aufregung von sich selbst abzulenken", urteilte Schnabl, weil sie themenlos seien und von einem Fettnäpfchen zum nächsten stolpern würden.

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