FPÖ bringt Traiskirchens Bürgermeister unter Druck

Andreas Babler kritisiert gerne die "fehlende Glaubwürdigkeit" der politischen Eliten.
11.800 Euro brutto: Kanzler-Kritiker Babler hängt seinen Zweitjob im Rathaus an den Nagel.

"Fehlende Glaubwürdigkeit", unterstellt Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler den politischen Eliten gerne. Mit dem Kampf gegen das Flüchtlingslager und ÖVP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner wurde er überregional bekannt. Scharfe Kritik an Bundeskanzler Werner Faymann machte ihn zum Wortführer der SPÖ-Gegenbewegung "Kompass". Nicht selten war er auch gern gesehener Gast in der ZiB.

Jetzt bringt die FPÖ den hemdsärmligen Stadtpolitker wegen seiner Bezüge unter Druck: 11.800 Euro soll Babler seit seinem Amtsantritt im April 2014 monatlich erhalten haben – 7800 als Bürgermeister, weitere 4000 als "Bürgermeister-Sekretär". Das wäre knapp die Hälfte der 24.000 Euro, die nach dem Bezügegesetz dem Bundespräsidenten zustehen und immerhin mehr als die 11.628,40 Euro, die ein SPÖ-Klubobmann im niederösterreichischen Landtag erhält.

"Nadelstreif-Sozialist der übelsten Sorte", entfuhr es dazu Christian Höbart, den Chef der Landes-Blauen. Dort malt man sich aus, wie der Sekretär Babler vom Bürgermeister Babler Aufträge erhalten hat.

"Die FPÖ sieht bei uns offenbar keinen anderen Weg, als mit Schmutz um sich zu werfen", kontert Babler. Und weiter: "Deswegen werden sie in Traiskirchen auch eine Verlierer-Partie bleiben." Er sieht "entweder Unwissenheit oder Lügen".

Rechtlich in Ordnung

Tatsächlich behielt Babler seinen Posten in der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Traiskirchen, als er 2014 Bürgermeister wurde. "Das hat aber nichts mit Bürgermeister-Sekretär zu tun", meint er, "und ich habe auch die Arbeit gemacht, war deshalb oft sieben Tage pro Woche im Einsatz."

Geheimnis war der Zweitjob im Rathaus nicht. Denn im Stadtrat hatte Babler zuletzt angekündigt, nur noch Bürgermeister sein zu wollen. Die Einladung der FPÖ zur Pressekonferenz, zeigte beim Stadtchef aber Wirkung. Er informierte Stunden später die Öffentlichkeit, dass er den Zweitjob an den Nagel hängt. "Ich habe im Herbst gemerkt, dass es zu viel wird." Seine Bezüge seien vor dem Jahreswechsel außerdem deutlich geringer gewesen. Der Anstieg erkläre sich dadurch, dass Traiskirchen im Vorjahr die 20.000-Einwohner-Hürde übersprungen hat. Babler: "Die FPÖ operiert auch hier mit Halbwahrheiten."

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